Angel Sword - Where We Are Going, You Cannot Come

Review

Über ANGEL SWORD ist nicht wirklich viel in Erfahrung zu bringen. Die beiden Finnen Jere Salonen und Sylvester Taina teilen sich die Gitarren auf ihrem ersten Demo “Where We Are Going, You Cannot come“ und haben sich mit Sänger Arturri Ali-Mattila als Unterstützung verstärkt. Eben jenes Demo liegt hier nun vor und wird als den Geist der NWoBHM atmend angepriesen. Naja, das kann man so sehen.

Muss man aber nicht. Denn die im Flyer aufgezählten Referenzbands wie ANGEL WITCH oder IRON MAIDEN haben einen klaren und nicht zu überhörenden Vorteil ANGEL SWORD gegenüber. Unabhängig davon, dass ihre Musik zu Genreklassikern avancierte, haben die Kompositionen der oben genannten Bands Seele und eine ganz eigene Atmosphäre zu eigen gehabt. Vom hohen Wiedererkennungswert mal ganz zu schweigen. Das alles geht ANGEL SWORD ab. Die vier Nummern des Demo (inklusive eines wirklich überflüssigen Instrumentals) haben ihre Wurzeln in den Achtzigern, keine Frage. Aber das Songwriting ist zu uninspiriert, als das es den Hörer vom Hocker hauen könnte. Die wenigen gelungenen Momente gehen eindeutig in der Mittelmäßigkeit des Restmaterials unter und werden zusätzlich von der schwachen Gesangsperformance unterminiert. Als Beispiel sei hier mal “Sleeping In Solitude” genannt, das anfangs wie eine Valium-Version eines DIAMOND HEAD-Songs tönt, dann in einen 08/15-Uptempo Song übergeht und durch die schiefen Gesangslinien final ins Aus geschossen wird. Das wäre schon 1980 nicht zu ertragen gewesen. Die anderen beiden Nummern, von denen “Angel Strike” die bessere ist, bieten ebenfalls unteres Mittelmaß.

So leid es mir tut. Selbst mit einem Blick durch die rosarote NWoBHM-Nostalgiebrille (ich besitze selbst eine) ist hier nichts zu retten. Die genannten Vorbilder sind Äonen entfernt und für ANGEL SWORD nicht im Entferntesten zu erreichen. Eine drucklose Produktion mit einem plätschernden Drumcomputer tut ihr übriges hinzu, um von diesem Werk abzuraten.

25.03.2011

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