Angel - A Woman's Diary - Chapter I

Mit „A Woman’s Diary – Chapter I“ präsentiert uns Helena Michaelsen, die einigen sicherlich als Sängerin von IMPERIA bekannt ist und diesmal zusätzlich unter dem Pseudonym ANGEL firmiert, ihr Debütalbum. Musikalisch vereinigt sie Gothicrock, Pop und dezente Klassikanleihen. Geboten werden uns ohrwurmige Melodien, Dynamik, Zerbrechlichkeit, Spielspaß, Bombast und… Kitsch. Abwechslung ist groß geschrieben und die Stimmungs- sowie Tempopalette reicht von mitreißenden, charttauglichen Kompositionen (z.B. das höchstmelodische „Fallen Angel“), über rockige Nummer („Lead You“) bis hin zu emotionalen und eindringlichen Balladen, unter denen ich das intime und persönliche Stück „Mother“, sowie das verträumte „Little Girl“ hervorheben möchte. Helena liefert eine sehr reife Gesangsleistung ab, die mal mit Melodik und Emotionalität, mal mit Ausdruckskraft überzeugt. Ihre Stimme begeistert mit einem breiten Klangspektrum. Auf „Darkness“ überrascht uns die wahnsinnige und psychotische Seite der Dame, die ihr Stimmorgan einem diabolischen Experiment unterzieht. Und gerade die Vocals sind der Hauptpluspunkt dieser Veröffentlichung, die musikalisch leider nicht immer so glänzt und sich zu viel Kitsches und Bombasts bedient. Alles in allem ist „A Woman’s Diary“ ein interessantes Album geworden, das zwar nicht auf der gesamten Länge überzeugt, aber ein paar starke Kompositionen bietet, mit denen die Hoffnung auf einen besseren Part. 2 geweckt werden. Jedenfalls werde ich dieses musikalische Projekt im Auge behalten.