Andralls - Inner Trauma

Review

Achtung: Hier kommt wieder ein Band, die recht ordentliche Mucke macht, aber ihr Lager nicht zwingend im heimischen Regal aufbauen wird, geschweige denn sich dauerhaft einen Drehwurm im Plattenspieler holen darf. Was lernen wir aus „Inner Trauma“? Bands aus Brasilien beugen sich auch weiterhin konsequent davor, nicht nach Sepultura zu klingen. Das scheint dort ein Naturgesetz zu sein, in diesem Fall wieder ein Thrash Sound, tief verwurzelt in den 80ern. Das macht aber nichts. Denn ANDRALLS schreddern ihre Songs mit einer Leidenschaft und Kontinuität herunter, dass es kaum möglich ist, sie zu bitten, ihren Fuß vom Gaspedal herunterzunehmen. Man fleht sie an: Bringt doch mal etwas Abwechslung rein, doch sie hören nicht. Man fleht sie an: Macht doch mal eine Atempause zwischendurch, sie hören nicht. Man fleht sie an: Macht doch mal mehr auf individuell und sie feuern einem nur ein „Fear is my ally“ oder ein „Hidden Enemies“ entgegen. Sie wollen einfach nicht hören. Was sagt der Purist dazu? „Das ist auch gut so!“.
Die Erinnerung an die „guten“ alten Zeiten mit relativ dumpfen Sound, mit all dem Geschredder und den flinken Soli klappt nur bedingt, bringt aber immerhin einen Gummipunkt für soviel Idealismus und Sturheit. Fühle den Sound der 80er!

16.05.2005
Exit mobile version