Andi Deris And The Bad Bankers - Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads

Review

Bandname und Albumtitel lassen bereits erkennen, dass HELLOWEEN-Frontmann Andi Deris mit seinem aktuellen Solo-Album weltpolitisch wird und sich kritisch mit dem krisenschwangeren Finanzwesen und den fragwürdigen Auswüchsen der kapitalistischen Glaubenslehre auseinandersetzt. Weitab von naiven Weltverbesserer-Träumen wedelt „Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads“ dabei erfreulich wenig mit dem erhobenen Zeigefinger herum und widmet sich einer kritischen Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Status Quo – eventuelle Veränderungen muss der Zuhörer eben doch selbst in Angriff nehmen.

Wenngleich Deris hier spürbar moderner zu Werke geht als bei seinem Hauptbrötchengeber, tragen Gesangsmelodien und Riffing doch spürbare HELLOWEEN-Züge. Das ist per se natürlich nichts schlimmes und sorgt für einige veritable Ohrwürmer, gleichzeitig wirkt die Präsentation aber an vielen Stellen erschreckend leidenschaftslos. Die ganz großen Hits bleiben dadurch aus, obwohl das Potential prinzipiell vorhanden wäre.

Ein schlechtes Album ist „Million Dollar Haircuts On Ten Cent Head“ damit noch lange nicht geworden. Die elf Songs bieten solide und kurzweilige Unterhaltung und dürften Fans des Karlsruher Sängers durchaus zufriedenstellen. Es bleibt aber der leicht schale Nachgeschmack, dass ANDI DERIS AND THE BAD BANKERS aus dem vorhandenen Material wesentlich mehr hätten herausholen können, ja sogar müssen.

08.12.2013
Exit mobile version