…AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD machen schon seit fast 25 Jahren Musik. Nicht nur der Name sticht hervor, auch musikalisch sind sie einzigartig und spielen mit Einflüssen unterschiedlichster Genres. Conrad Keely und Jason Reece gründeten die Band in ihrer Jugend und sind die einzigen beständigen Ursprungsmitglieder.
Musikalisch könnte man die Band am ehesten im Alternative-Rock-Sektor einordnen, doch das wäre zu leicht. Die Punk- und Prog-Einflüsse lassen sich neben dem Indie-Flair nicht verleugnen. Trotz der musikalischen Vielfalt ist das Album “XI: BLEED HERE NOW“ ein Gesamtkunstwerk.
“XI: BLEED HERE NOW“ beginnt episch
Die Opener “Our Epic Attempts“ und “Long Distance Hell“ erinnern während des Hörens eher an epische Filmsoundtracks. Der Bandname wird in vielen verschiedenen Sprachen hymnisch aufgesagt. Der erste richtige Intro-Song ist somit wohl “Field Song“; eine schöne Indie-Hymne mit viel Emotion. Das Album wechselt zwischen längeren Indie-Songs mit Text und kurzen orchestralischen Übergangstracks wie “String Theme“ oder “Pigments“.
Gänsehaut garantiert
“Golden Sail“ ist ein epischer Track mit ruhigem Chor im Hintergrund der sich mit den Instrumenten immer weiter aufbaut. Nostalgische Gefühle und Gänsehautfaktor sind hier vorprogrammiert. Die Band bleibt experimentell und so hat der Track einen zweiten, völlig anderen Part. Hier kommt auch der progressive Einfluss zur Geltung. Das Tempo steigt und die Sounds überschlagen sich. Wir haben es mit anspruchsvoller Musik zu tun, die nicht nur einmal gehört werden sollte. “A Life Less Melancholy“ wirkt wie das Outro zum vorherigen Song.
Bei “Taken by the Hand“ handelt es sich um einen über 11-minütigen Brecher. Der Basssound steht hier in hartem Kontrast zu den weich klingenden Gitarren, welche jedoch in ein episches Solo ausbrechen. Danach folgt ein neuer, aufregender und treibender Part der sehr rhythmisch angelegt ist. “Kill Everyone“ ist die Punk-Nummer auf “XI: BLEED HERE NOW“ und liefert eine überraschende Wendung. Die Dynamik erinnert an Bands wie TOOL.
Das Universum von …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD
„Contra Mundum“ wiederum ist eine etwas ruhigere Nummer auf “XI: BLEED HERE NOW“. Alle Songs sind groß und episch geschrieben. “Millennium Actress (feat. Amanda Palmer)“ sorgt durch die Gastsängerin Amanda Palmer für eine schöne Abwechslung. “English Magic“ ist eine Power-Ballade mit Streichern und sorgt für ein sehr emotionales und berührendes Ende bevor es dann mit “Calm as the Valley“ zum epischen Finale kommt. Seltsame Stimmen flüstern Unverständliches, bis dann der Chor der einsetzt und sich durch Streichern und Blasintrumenten immer weiter steigert.
Mit ihrem Album “XI: BLEED HERE NOW“ zeigen …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD, dass sie die Aufmerksamkeit die sie seit nunmehr 25 Jahren bekommen, mehr als gerechtfertigt ist. Die Zuhörer*innen sollten sich bei diesem Album die nötige Zeit nehmen, um sich auf die musikalische Vielfältigkeit der Band einzulassen.
Ich denke das alle Fans der Vorgänger noch mal locker zwei Punkte mehr drauf legen können. Ist kein neues „World Apart “ aber das war auch der Gipfel. Seit dem konstant höchstes Niveau.