...And Oceans - Allotropic/ Metamorphic - Genesis Of Dimorphism

Review

Neues Line-Up, neues Label, neues Logo – seit dem letzten Streich der Finnen „The Symmetry Of I – The Circle Of O“ hat sich einiges getan. „Allotropic/ Metamorphic – Genesis Of Dimorphism“, oder auch kurz „AM GOD“ genannt, überrascht nicht allein durch den ungewöhnlichen Titel (die kennt man bereits von den Jungs), sondern durch die für …AND OCEANS untypische Verwendung des Synthesizers. Waren einem von den ersten beiden Alben eher Black-Metal-charakteristische Flächensounds vertraut, so warten Killstar (ehemals K-2T4-S) & Co diesmal mit überraschend elektronischer Tastenkunst auf, die ich in Kombination mit dem, die Band kennzeichnenden Black-Metal-Gebolze in vergleichbarer Art bislang noch nicht zu Ohren bekommen habe.

Bereits der Opener „Intelligence Is Sexy“ deutet an, dass Stagnation für die sechs Finnen ein Fremdwort ist, wenngleich Gesang und Riffing schon in Richtung des Debüts „The Dynamic Gallery Of Thoughts“ und des Zweitwerkes gehen und somit immer noch eindeutig der Black-Metal-Schublade zuzuordnen sind. Während hier die elektronischen Synthesizer-Klänge nur ansatzweise Verwendung finden, tritt dieses Element im Verlauf der knapp 50 Minuten jedoch immer stärker in den Vordergrund, allen voran beim extrem eingängigen, aber nicht minder genialen „Tears Have No Name“, welches stellenweise sogar vom Tastenmann dominiert wird, dabei jedoch ohne klischeehafte Synthi-Teppiche auskommt und durch abgedrehte elektronische Modulationen zu überzeugen weiß. „Esprit De Corps“ hingegen hätte auch ohne weiteres auf einem der ersten beiden Alben platziert sein können und kommt gänzlich ohne Keyboards daher. „Odious Et Devious“, „White Synthetic Noise“ sowie „Of Devilish Tongues“ repräsentieren dann erneut …AND OCEANS anno 2001, soll heißen: synthetische Klangfarben spielen erneut eine nicht zu verachtende Rolle im Gesamtkonzept der Songs, die allesamt sehr überzeugend daherkommen und wie das gesamte Album von der einmal mehr sehr guten Abyss-Studio-Produktion profitieren. „Postfuturistika“ schlägt anschließend erneut in die gleiche Kerbe wie „Tears Have No Name“, auch wenn hier die schwarzmetallischen Elemente deutlicher zum tragen kommen. „Tba In A Silver Box“ sowie „New Model World“, zwei Instrumentalstücke, schließen „AM GOD“ in der Folge ab, wobei man über Sinn und Zweck, vor allem des letzten Songs, geteilter Meinung sein kann.

Dies ändert jedoch nichts am sehr guten Gesamteindruck, wobei das Album dessenungeachtet eine gehörige Portion Toleranz genrefremder Elemente voraussetzt und wohl am ehesten als Eletronic Black Metal zu bezeichnen ist, eine für mich perfekte Symbiose unterschiedlichster Stile.

02.03.2001
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