And Now The Owls Are Smiling - Dirges

Review

Obwohl das britische Ein-Mann-Projekt AND NOW THE OWLS ARE SMILING bei uns noch nicht in Erscheinung getreten ist, ist „Dirges“ bereits sein dritter Langspieler. Passend zur depressiven Seite seines Atmospheric/Depressive Black Metals bedeutet der Titel so viel wie „Klagelieder“ und liest sich die Einleitung des begleitenden Promotexts wie folgt:

„Dawn’s first light begins to unwind its weary fingers through the splayed branches of the naked, sleeping trees. The winter air is like crystal, numbing your mouth, freezing your throat and riming your lungs in a fragile cage of hoar frost. The pale sun holds no warmth and your blood becomes sluggish, like an ice choked stream, as you stand at the end of your path – slowly, quietly dying. Your last breath drifts between your lips in a small, soft cloud and a lone, black bird begins to sing an unheard lament for your passing.“

AND NOW THE OWLS ARE SMILING starten etwas zäh

Musikalisch steigt „Dirges“, dessen Stücke durchnummeriert sind, postig-shoegazig mit dem Titel „Dirges I: Grief“ ein. Bald folgt das obligatorische Geballer, das der Band ihren ‚Black‘-Stempel einbringt, und auch die keifenden Vocals samt Hall-Effekt dürfen nicht fehlen. Man füge eine etwas verwaschene Produktion hinzu und erhält einen guten Querschnitt des Repertoires von AND NOW THE OWLS ARE SMILING. Ein wenig monoton, dafür aber in der Tat atmosphärisch geht es in den meisten Stücken zu. „Dirges“ gestaltet sich zu Anfang etwas zäh, mausert sich aber später und liefert auch einige Momente zum Aufhorchen.

„Dirges“ mausert sich gegen Ende

Kleine Details, unter anderem Klargesang, Akustikgitarre, Streicher (wenn auch aus der Konserve) und mehr Varianz beim Tempo reißen das Ruder gegen Mitte der Platte herum. Die beiden letzten „richtigen“ Tracks, „Dirge VI: Pointlessness“ und „Dirge VII: Acceptance“ stellen die Highlights auf dem Album dar. Der Rausschmeißer „Dirge VIII: Ascension“ bietet als ätherisch-atmosphärischer Keyboardtrack schließlich ein wenig Kontrastprogramm zum Abschluss. Insgesamt ein netter Release, der es aber schwer haben dürfte, sich im schwarzen Hipstermetal gegen ähnliche Projekte wie beispielweise UNREQVITED zu behaupten.

24.01.2021

headbanging herbivore with a camera

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