Vor vier Jahren kehrten ANCIENT CURSE aus Bremen mit einem famosen Album zurück. „The New Prophecy“ stellte das erste Lebenszeichen der Band seit 23 Jahren dar und bot progressiven Power Metal, wie wir ihn von Großmeistern wie NEVERMORE, SANCTUARY oder WITHERFALL kennen – mit hanseatischem Touch. Die Jungs sind nun bei El Puerto Records untergekommen und haben sich zum Glück nicht erneut ein knappes Vierteljahrhundert Zeit gelassen. Reisen wir nach erfolgreicher Livepremiere mit ihnen in die fünfte Dimension!
ANCIENT CURSE betreten die fünfte Dimension
„Dimension 5“ heißt das vierte Werk der Gruppe, die immer noch in der gleichen Formation musiziert wie in den 1990er-Jahren. Auf neun Stücken gibt es über eine Stunde neue Musik auf die Ohren und die macht es einem nicht immer leicht. Eingängigeren Liedern wie „Forevermore“ oder der Titeltrack stehen überlange, deutlich progressiver ausgerichtete Songs wie „Isolation“ gegenüber. Dabei schaffen es ANCIENT CURSE immer, einem roten Faden zu folgen und die Nummern in sich schlüssig zu gestalten.
Dafür brauchen ANCIENT CURSE nicht immer Gesang, denn in der Mitte von „Dimension 5“ versteckt sich mit „Tunnel Vision (G LOC Part 1)“ ein astreines, siebenminütiges Instrumental mit hervorragendem Spannungsbogen und Gitarrensolo. Dabei stellt es erst das Intro zum Monumentalwerk „Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)“ dar, das in einer Viertelstunde die Essenz ANCIENT CURSEs zusammenfasst. Warum das zwischengeschobene „In Memoriam“ die Songtrilogie unterbricht, erschließt sich nicht ganz.
„Dimension 5“ ist ein Grower, der einige Durchläufe benötigt. Gerade die längeren Stücke brauchen einige Durchläufe, um sich im Kopf festzusetzen, doch es ist ab Minute eins klar, wie viel Arbeit und Sorgfalt in der Platte steckt. Die glasklare Produktion tut ihr Übriges.
„Dimension 5“ hat viele Facetten
Fun Fact: ANCIENT CURSE hatten 1996 mit „Plastic Tears“ einen Nummer-1-Hit. Gut, das war auf Kuba, aber trotzdem ist es eine Errungenschaft, die nicht vielen Metalbands gelang. „Dimension 5“ erreicht die Pole-Position der deutschen Albumcharts vermutlich nicht, obwohl die Scheibe es verdient hätte. Gebt ihr nur genug Zeit.
Gut! Einfach gut! Platz 24 im Soundcheck not fair.