Thrash ist en vogue. Ganz egal ob die 80er-Version in Spandex und Kutte oder eher moderne Melodic-Klänge, dieses Genre erfährt momentan eine kleine Renaissance. Auch ANCHONY sehen sich in diesem Bereich beheimatet, fügen aber nach eigener Aussage verschiedene andere Stilmittel zu ihrem Sound hinzu, um so aus der Masse herauszustechen. Soweit der Plan.
Vielschichtig sind die Herren auf jeden Fall, besonders Sänger Alex (der aber scheinbar nicht mehr mit an Bord ist), der von tiefem Grunzen zu fiesem Kreischen über aggressivem Shouting bis zu hin zu leichten Anflügen von Klargesang alles drauf hat, da kann man nicht meckern. Leider wirkt das Ganze in manchen Momenten etwas überzogen, da mir durch die, sicherlich respektable Leistung des Vokalisten, ein wenig der rote Faden verloren geht und die Songs dadurch hektisch wirken.
Doch nicht nur Alex, auch der Rest der Band scheint sich nicht auf nur ein Genre festlegen zu wollen. Es finden sich Einflüsse aus dem Death Metal in „As Long As I Am Here To Judge“, die Band wagt in „The Asylum“ sogar Ausflüge in sehr rockige Gefilde und im gesamten Lauf der CD mischen sich immer wieder schwedische Elemente in den ansonsten eher amerikanisch geprägten Thrash-Sound. Sowohl Sänger als auch Musiker sind also fit, dennoch will „In The Asylum“ bei mir nicht so wirklich zünden.
Ähnlich wie beim Gesang habe ich das Gefühl, die Band würde zu viel auf einmal wollen. Die Songs wirken aufgrund der diversen Ausflüge in die unterschiedlichsten Genres nicht immer einheitlich. Es hat vielmehr den Anschein, man wolle auf Teufel komm raus die stilistische Bandbreite präsentieren, verliert dabei aber ein schlüssiges Gesamtkonzept aus den Augen. Gute Ansätze sind bei ANCHONY auf jeden Fall auszumachen, aber momentan reicht es leider nur für einen Platz im Mittelfeld.
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