Anatomy - Overtreatment

Review

Es gibt doch immer wieder Bands, die sich stilistisch so sehr einschränken, dass sie nicht nur immer wieder dasselbe Album aufnehmen, sondern auf ein und demselben Album sogar neun Mal denselben Song spielen. In die Liste eben dieser Bands darf nun eine weitere integriert werden: ANATOMY aus Italien, deren aktuelles Album „Overtreatment“ das zweite nach dem Debüt „Libido Medico“ (2006) ist und genau so klingt, wie oben beschrieben – immer gleich!

Nun, böse Zungen behaupten ja, im Grindcore sei es normal, dass alles gleich klingt – nur passen ANATOMY nicht in dieses Schema, da sie nicht wirklich Grindcore spielen, obwohl sie das von sich sagen. Der Stil der vierköpfigen Band ist viel mehr eine Art „Doom-Grind“ (bezogen auf das Tempo) mit starkem Hang zum Death Metal – nur absolut selten treten ANATOMY auf „Overtreatment“ das Gaspedal ganz durch, der Großteil des Albums schleicht vor sich hin, ist fast komplett nach dem selben Muster heruntergespielt und beinhaltet so gut wie gar keine Höhepunkte. Da können weder die langweiligen Soli aus der Hand des Gitarristen Paolo, noch die Groove-Parts, die in etwa drei Viertel des Albums ausmachen, noch die immer wieder auftretenden Death-Metal-Elemente etwas dran ändern, ganz zu schweigen vom absoluten 08/15-Gesang von Frontmann Ivan, der sich zwar bemüht, mal ganz tief, mal ganz hoch zu klingen, sich dabei aber nie so krank anhört, wie es sich für vernünftigen Goregrind gehört.

Auch ansonsten gibt es wenig auf „Overtreatment“, was man positiv bewerten könnte – der für richtig fetten Grind elementare Sound ist hier nicht vorhanden, stattdessen tönt das Album sehr dumpf aus den Boxen und ballert kaum.

Alles in allem ein Album, das man sich zwei oder drei Mal anhört und dann wieder vergisst. Zwar hört sich die eine oder andere Groove-Passage ganz ordentlich an und Songtitel wie „Acute Thrombosis In The Renal Vein“ oder „Hemolytic Anemia“ haben natürlich auch was für sich – aber wie gesagt, im Grunde klingt das so, als hätten ANATOMY für „Overtreatment“ neun Mal denselben Song mit leichten Abwandlungen aufgenommen. Selten wird hier geprügelt, ständig hört sich das Material zurückhaltend und schlicht und einfach zu langsam an. So wird das nichts!

26.01.2009

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