Anatomy Of I - Substratum

Review

Das innovative Verpackungsdesign gibt sich avantgardistisch, weckt bei mir aufgrund der Pac-Man-artigen CD-Klapp-Halterung jedoch sofort nostalgische Gefühle. Dies mag als brauchbares Sinnbild für die Musik von ANATOMY OF I dienen: Das Trio gibt sich modern und technisch ausgereift, lässt dabei aber stets seine Wurzeln im traditionellen Death-Metal durchblicken.

Mit Drummer Dirk Verbeuren (SOILWORK) und Bassist Steve Di Giorgio (u.a. DEATH, SADUS) hat sich Gitarrist und Sänger Michael Dorrian zwei exzellente Mitmusiker ins Boot geholt, so dass es kaum verwundert, dass „Substratum“ sich technisch keine Schwächen leistet. Progressive Todesblei-Riffs gehen Hand in Hand mit heftigen Thrash-Eruptionen und sogar einigen hörbaren Black-Metal-Reminiszenzen. Das ergibt zusammen einen interessanten Stilmix, der aber leider über weite Strecken hin viel zu unruhig erscheint.

Immer, wenn man sich gerade auf eine Passage eingegroovt hat und beginnt, die Songstrukturen zu durchschauen, folgen teilweise arg radikale Takt- und Riffwechsel. Das sorgt zwar für Spannung in den Stücken, verleiht diesen aber auch einen extrem unruhigen Charakter. Das Songwriting wirkt überladen und überambitioniert, hätte an vielen Stellen einfach kompakter und eingängiger ausfallen müssen. So bleibt ein technisch starkes, aber überambitioniert und allzu sperrig wirkendes Album, bei dem Fans von hochtechnischem Death-Metal dennoch ein Ohr riskieren dürfen.

02.10.2011
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