Vom 4. bis 7. März 2015 spielten ANATHEMA in England vier „Acoustic Cathedral Shows“. Das Abschlusskonzert dieser kleinen Tour fand am 7. März in der Liverpool Cathedral statt und wurde von Lasse Hoile gefilmt. Auf der Blu-Ray „A Sort Of Homecoming“ findet man das ca. 100 Minuten lange Konzert und den 13-minütigen Kurzfilm „A Temporary Peace“ von Jamie Cavanagh, der Einblick hinter die Kulissen gewährt. Der Sound des Konzertfilms ist hervorragend, die Bildqualität der Blu-Ray jedoch nicht.
Die Liverpool Cathedral wurde im 20. Jahrhundert im Stil der Neugotik erbaut und bietet bei bestuhlten Konzerten bis zu 2000 Personen Platz. ANATHEMAs Bühne wurde vor dem Altarraum platziert, der während des Konzertes stimmungsvoll beleuchtet wurde und eine beeindruckende Kulisse für die Show bildete. Leider resultiert aus dieser recht dunklen Beleuchtung ein starkes Bildrauschen bei Aufnahmen, die viel Kulisse oder das Publikum zeigen. Hinzu kommt ein etwas hellerer Bereich im oberen Bildschirmviertel, der bei vielen Aufnahmen zu sehen ist. Bei Aufnahmen der Kathedrale sind zum Teil sogar leicht flackernde hellere Bereiche über den ganzen Bildschirm zu sehen.
Im Gegensatz dazu ist die von Christer-André Cederberg („Distant Satellites“, „Universal“, „Weather Systems“) produzierte und gemixte Audioaufnahme hervorragend. Sowohl die von dem Trio Daniel und Vincent Cavanagh mit Lee Douglas dargebotenen Songs klingen großartig als auch die Songs mit den zusätzlichen Musikern John Douglas und Jamie Cavanagh sowie dem Cellisten David Wesling und der Violinistin Anna Phoebe.
15 Songs wurden aus den letzten vier Alben („A Natural Disaster“, „We’re Here Because We’re Here“, „Weather Systems“ und „Distant Satellites“) ANATHEMAs und dem 1998er Album „Alternative 4“ für „A Sort Of Homecoming“ ausgewählt. Hervorzuheben ist der Song „Anathema“, der durch die Darbietung von Anna Phoebe der intensivste und emotionalste Song des Konzertes ist.
Zusätzlich zur Aufnahme des Konzertes befindet sich der Kurzfilm „A Temporary Peace“ von Jamie Cavanagh auf der Blu-Ray. Die Aufnahmen sind oftmals verwackelt, unterbelichtet, haben ungünstige Perspektiven oder sind qualitativ so schlecht, dass ich auf Handyaufnahmen tippe. Es sind Aufnahmen von der Kathedrale, von Proben, vom Soundcheck und Aufnahmen vom Konzert, die wahllos zusammengestückelt wirken und nicht einmal mit einem Audiokommentar versehen wurden.
In Bezug auf die musikalische Darbietung ANATHEMAs und die Produktion der Audioaufnahme ist an „A Sort Of Homecoming“ nichts auszusetzen. Aufgrund der mangelhaften Bildqualität und des an ein schlechtes Urlaubsvideo erinnernden Kurzfilms halte ich den aktuellen Preis von knapp 18€ der Blu-Ray jedoch für überteuert und würde eher zum Kauf eines reinen Tonträgers raten.
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