Auch wenn sich Grindcore allgemein recht chaotisch anhört, gibt es gewisse Rezepte und Richtlinien, die (fast) überall befolgt werden: Man nehme so wenige Akkorde wie möglich, so wenig Text wie möglich, so kaputte Songtitel wie möglich und so viel Groove wie möglich. Manchmal kann man den Groove auch weglassen. Und jetzt kommen ein paar Russen und machen genau das. Die westliche Welt erzittert! Zumindest die Moshpits, diese aber umso heftiger. Jeder Song auf “Condom Of Hate“ ist für die Bühne uneingeschränkt geeignet, aber das dürfte niemanden wundern. Live macht diese Musik sowieso viel mehr Laune als von der Konserve im muffigen Kämmerlein daheim.
Samples werden sehr sparsam eingesetzt – die Stimme reicht als abartige Geräuschquelle völlig aus und bringt mit Texten wie „Dididididi…. Dididididi…“ und ein paar Schweinegrunzlauten genügend Inhalt in die Musik. Unweigerlich stellt sich ein breites Grinsen ein, wenn man das Album durchhört. Zumindest bei Leuten, deren Frühstück aus drei Tassen Kaffee, einem Bier, zwei Aspirin und einer Schachtel Zigaretten besteht. Ok, bei mir auch, obwohl ich nicht rauche.
Was sofort auffällt, ist die verdammt punkige Schlagseite des Albums. Dass die verrückten Russen auch noch “Fuck The USA“ von THE EXPLOITED covern, noch dazu in absoluter Lo-Fi-Qualität, tut sein übriges. Der Sound ist aber ansonsten richtig gut. Fast zumindest. Die letzten fünf Songs sind dann nochmal Live-Versionen oder Remixe, stören zwar nicht, bereichern das Album aber auch nicht mehr sonderlich. Egal, es klingt kaputt und ist auch kaputt! Die Dreiviertelstunde Krach macht trotz (dank?) einigem Stumpfsinn sehr viel Spaß.
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