Anaal Nathrakh - Hell Is Empty, And All The Devils Are Here

Review

Nach ihrem 2006er Monsteralbum „Eschaton“ legen die Briten aus Birmingham nach und schmeißen „Hell Is Empty, And All The Devils Are Here“ ein Jahr später hinterher. Das Erfolgskonzept des Vorgängeralbums wird beibehalten und besonders die Rezeptur von Songs wie das beliebte „Between Shit And Piss We Are Born“ wird auf „Hell Is Empty, And All The Devils Are Here“ häufig verwendet.

Krank gebrüllte, gekreischte, gegrunzte oder einfach nur hingekotzte Textpassagen werden von zumeist hochmelodisch gesungenen Refrains ergänzt und trotzdem dieser Umstand des auf-Nummer-Sicher-gehens beim Songwriting bei manchen einen leicht faden Beigeschmack hervorrufen dürfte, haben ANAAL NATHRAKH ihre Aufgabe auf diesem Album hier erstklassig erfüllt. Zudem ist diese Art des Vorgehens einfach ihr Markenzeichen geworden. So wird es gemacht, so fliegt die Kuh.

Prall gefüllt mit allerlei abgefahrenen Riffs und aberwitzig schnellen Parts rappelt die Scheibe ordentlich durchs Mauerwerk und zerbröselt so ziemlich jedes Steinchen. Erstaunlich ist nach wie vor, wie lückenlos es die Burschen schaffen, ihre sehr extreme Musik mit zum Teil fast schon Pop-tauglichen Melodien zu versehen und sogar gesangstechnisch richtig was vom Leder zu reißen. Derartig packende Refrains kriegen stellenweise nicht einmal Power-Metal-Truppen hin, von denen man sowas ja in der Regel gewohnt ist. Hut ab.

Der Sound auf „Hell Is Empty, And All The Devils Are Here“ ist natürlich einmal mehr absolut Killer, so dass es an dieser Stelle nichts auszusetzen gibt. Es knallt, sägt, böllert und scheppert im richtigen Maße und somit dürfte jedes rüpelhafte Herz vom klanglichen Ergebnis absolut begeistert sein.

Zum Schluss möchte ich noch einmal Schreihals Dave Hunt huldigen, der bekanntlich auch bei BENEDICTION tätig ist. Dieser Mann ist einfach nur durchgeknallt. Was der hier mit seiner Stimme anstellt ist nicht von dieser Welt. Ich habe selten einen Sänger gehört, der so enorm viele Facetten des extremen Gesangs drauf hat und dann zur Krönung auch noch dermaßen gekonnt melodisch singt, als wenn er nie etwas anderes getan hätte. Das ist definitiv eine Verneigung wert.

Dass bei den Aufnahmen Shane Embury von NAPALM DEATH am Bass ausgeholfen hat, soll hier nur zur Info dienen, ebenso wie der Umstand, dass „Hell Is Empty, And All The Devils Are Here“ auf seinem Label FETO Records veröffentlicht wurde.

Ich hoffe, dass die beiden hauptverantwortlichen Bösbuben Mick Kenney und Dave Hunt mit ANAAL NATHRAKH früher oder später den Erfolg erhalten, den sie für ihre abgekickte Musik auch verdienen. Hammer Scheibe, Hammer Band. Total irre.

26.03.2008
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