An Cafe - Magnya Carta

Review

AN CAFE? Ein selten bescheuerter Name. Aus Japan? Hätte ich das nur vorher gewusst… Die in dem Booklet zuhauf vorkommenden verniedlichenden, mit großen Köpfen und kleinem Körper an das beliebte Babyschema ständig appellierenden selten dämlichen Comicfiguren, für deren Verbreitung mittels Mangas Japan ja nicht müde wird zu sorgen, finden meinen Gefallen überhaupt nicht. Auch nicht der Begleittext des Beipackzettels, denn dort ist u.a. zu lesen, es gäbe im Lande der Samurai eine riesige Nachfrage nach Tonträgern von AN CAFE, die Band AN CAFE zeichne sich durch exzentrische und stylishe Outfits aus, die breite Masse sei begeistert etc… Nun, das verheißt nichts Gutes. Denn bisher haben mich Visual-Kei und die Verkleidungstechniken androgyner japanischer Combos, die zumeist nicht vorhandenes musikalisches Talent mit ihrem massenkompatiblen läppischen Mummenschanz auszugleichen versuchen, nicht besonders beeindruckt.

Das Aussehen dieser Prachtgestalten kann jeder dem Cover entnehmen. Die Musik? Ach ja, die ist hier ja die Verpackung, aber gut: Das „Magnya Carta“ betitelte Werk beginnt mit „Lock On The Brand New World“. Sehr eigenartiger Gesang zu schrammelnden äußerst unspektakulären Rockpop-Akkorden zu einfachst gehaltenen Drum- und Bassfiguren bestimmen das Bild. Das Auffälligste ist dieser ganz befremdlich intonierte Gesang voller kitschtriefendem Pathos. „Smile Ichiban Li“ wartet dann mit scheppernden Keys auf, einem Disko-kompatiblen Rhythmus zu seltsamstem Songmaterial. Was sich sich die Marketing-Direktoren da wieder ausgedacht haben, um die Teeniewelt vor allem der kleinsten Görlies aus den Angeln zu heben. „Nyappy In The World II“ (die Titel sind unschlagbar) verwöhnt mit Rock’n’Roll und einer kurzen Sequenz aus „Mission Impossible I“, der altbekannten natürlich. Der Gesang ist nun verändert, aber nicht besser. „Pipopapo Telepathy“ (also wirklich, gehts noch? Dagegen ist der Bandname FURZE ja ein genialer Einfall) lässt mich dann doch die Skip-Taste betätigen, und zwar gleich mehrmals, was ist das aber auch für ein modischer Trend-Unsinn. Musikalisch wird hier elender Durchschnittsrock ohne gute Refrains, Ideen, Abwechslung oder clever arrangierte Songstrukturen geliefert. Und so gehts weiter, wobei ich den Eindruck habe, dass die Tracks immer beliebiger werden; oder das eng begrenzte Schema ist nach dem Opener ausgereizt.

Schrammel, schepper, blechern acker, so gehts nun weiter. Gitarren erklingen auch noch („Pxxxx’n Purin“), dazu gibts Antivocals. Ich weiß nicht, um diese „Band“ zu einem Hype in Deutschland zu machen, müßte man die androgynen Gestalten erstmal werbend als Key-Visual einsetzen; die Musik sollte unbedingt erst nach bildlich erfolgter emotionaler Aufladung präsentiert werden, sozusagen wenn die Liebe zu diesen trostlosen Gestalten fest verankert ist. Dann nämlich kann man, d.h. das avisierte jüngste Publikum feststellen: „Wie? Die singen auch? Cool…“. Mit den japanischen Bands wird das nichts in meinen Reviews, ich hatte aber auch wirklich keine Ahnung, auf was ich mich da einlasse. AN CAFE sind so überflüssig wie ihr Name. Einen Punkt gibts für die adrett gelegten Scheitel und den feinen Zwirn, einen für die originellen Songtitel, welche Sprache auch immer das sein soll.

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31.07.2007

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3 Kommentare zu An Cafe - Magnya Carta

  1. mundilfari sagt:

    Also mit Verlaub, was sollen schon wieder diese mehr als hohlen Verallgemeinerungen. Das vorliegende Werk mag nicht die Krone japanischer Rock-Schöpfungen sein, aber es vor allem mit diesen regelrecht faschistoiden Aussagen zu begründen, ist reichlich kindisch. Aber was sag ich, wenn die Musik aus Japan kommt und Stendahl bewertet ist selbst das überfliegen schon zuviel Aufmerksamkeit… Das Album ist grober Durchschnitt für das was es ist…

    5/10
  2. yukke sagt:

    Diese Bewertung ist einfach schlecht. Es ist zwar Ihre Meinung aber man kann dies auch anders schreiben! Und wenn man so etwas schreibt sollte man zumindest die Lieder richtig schreiben sowie Begriffe [es heißt Visual Kei -.-,]

    10/10
  3. me sagt:

    Ach du Sch… Yukke von MUCC, dieser Bravo-Baby-Band, höhö…
    Yukke mach lieber richtige Mucke:-D

    2/10