An Act Of Treachery - Reflection Of A Dying World

Review

Die Grundvoraussetzungen, um in der Szene wahrgenommen  zu werden, haben sich im Vergleich zu den letzten Jahren massiv verändert. Eine ordentliche, druckvolle Produktion (egal ob Eigenproduktion oder professionelle Label-Veröffentlichung) gehören inzwischen ebenso zum Standard wie ein absolut solides Songwriting – ein paar gute Momente reichen allerdings bei weitem nicht mehr aus, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken … und genau da sind wir bei AN ACT OF TREACHERY angelangt. Deren Debütalbum „Reflection Of A Dying World“ erfüllt zwar alle Anforderungen an ein vernünftiges Album ohne Probleme, scheitert aber leider an der deutlich höheren zweiten Hürde.

Schlimm ist das nicht, aber eben das große Problem vieler Bands – genreübergreifend. Bei AN ACT OF TREACHERY trifft Melodic-Death auf Metalcore und Thrash Metal auf zeitgemäßen modernen Metal. Meist hohes Tempo, ein solider Fronter, saftige, nette Melodien (aber irgendwie alle schon mal gehört) und ein allgemein treibendes Songwriting sind heutzutage eben Standard. Problematisch an „Reflection Of A Dying World“ ist aber nun nicht der Mangel an Originalität, denn auch aus altbewährtem kann etwas richtig schmackhaftes werden, sondern vielmehr ist es die Suche nach richtigen „Krachern“, die einen beinahe verzweifeln lässt. Sicher, nettes Songmaterial gibt es, beispielweise das knackige „Let Them Burn“, oder das wuchtige „Beginning Of An End“ gefolgt vom flotten und höchst verspielten „God Of War“. Der Kopf nickt angetan mit, doch schon nach den Schlusssekunden verpufft die Wirkung, und damit sind wir auch beim finalen Punkt der Rezension angelangt. AN ACT OF TREACHERY haben mit „Reflection Of A Dying World“ nichts wirklich falsch gemacht, aber um es richtig zu machen, braucht es einfach von allem noch eine Schippe mehr: Fettere Riffs, geilere Melodien und insgesamt spektakuläreres Songwriting, das vielleicht etwas mutiger aus den gewohnten Schablonen ausbricht und damit überrascht – denn letzteres können AN ACT OF TREACHERY leider gar nicht. Völlig solide, aber genau damit leider nur Durchschnitt.

16.03.2014

Chefredakteur

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