Amulet - The First

Review

Galerie mit 18 Bildern: Amulet - Live And Loud 2019 in Mannheim

Die Briten AMULET lesen nach knapp vierjährigem Bandbestehen nun ihre erste schwarze Messe und bedienen mit dem simpel und prägnant betitelten „The First“ die Klientel der Achtziger-Fans.

Die Londoner, die bislang nur ein Vier-Song-Demo namens „Cut The Crap“ in ihrer Diskographie aufweisen konnten, sind musikalisch tief in der NWoBHM verwurzelt und bereits der Album-Opener „Evil Cathedral“ versetzt einen direkt in diese Zeit zurück: es scheppert, knarzt und dröhnt dermaßen, das einem unwillkürlich ein fettes Grinsen auf Visage zaubert!

Alte Heroen wie ANGEL WITCH, DIAMOND HEAD oder WITCHFINDER GENERAL sind die ersten Assoziationen die AMULET auf „The First“ wecken, aber auch SAXON, JUDAS PRIEST und MOTÖRHEAD haben ihre Spuren im Sound des Quintetts hinterlassen – wobei das hier keine dreist dahin geklaute Chose ist sondern ansprechend zusammen gezimmerter Vintage-Metal mit Okkult-Kante.

Nach dem grandiosen Einstieg mit „Evil Cathedral“ (welches sicherlich ziemlich weit vorne auf meinem Best-Of-2014-Mixtape landen wird) können AMULET auch mit den folgenden „Glint Of The Knife“ und „The Gauntlet“ vollends überzeugen – „The First“ mach richtig Spaß und man merkt, das die Jungs eben diesen auch während der Aufnahmen hatten.

Die Qualität dieses hammergeilen Eröffnungstrios kann dann leider nicht über die gesamten 40 Minuten konserviert werden, auch wenn AMULET mit „The Sacrifice“ und dem das Album beschließenden „Nightmare“, das stellenweise an die BLACK SABBATH-Göttergabe „Children Of The Grave“ erinnert, noch ein paar echte Knaller aufweisen.

Auch die beiden Instrumentalstücke „The Flight“ und insbesondere das suchterzeugende „Talisman“ zementieren den positiven Eindruck, den AMULET mit „The First“ hinterlassen. Ein wenig gemindert wird dieser allerdings durch ein paar schwächere Songs, insbesondere „Heathen Castle“ und „Wicked ’n Cruel“ stinken im Vergleich zu den anderen Liedern ab.

Sänger Jamie Elton zeight auf „The First“ eine recht schwankende Performance, vor Allem in den schwächeren Songs kommt seine Fähigkeit, gewisse Noten eben nicht zu treffen, negativ zum Tragen; das Gitarristen-Duo Heathen Steven und Nip Blackford kann hingegen ebenso überzeugen wie die Rhythmus-Sektion mit Bassist Bill Dozer und Schlagwerker Dave Sherwood.

Abgerundet von der ordentlichen Produktion und dem stilistisch passenden Cover gelingt AMULET mit „The First“ eine ziemlich gelungene Platte im Geiste der Achtziger, die unter Fans dieser Stilrichtung einen bleibenden Eindruck hinterlassen dürfte.

 

 

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29.09.2014

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