Amplifier - Echo Street

Von Stillstand wollen AMPLIFIER auch auf ihrem vierten Album nichts wissen. Die Progressive/Art-Rocker aus Manchester verfügen über einen ganz eigenen Stil, der allen konstanten Veränderungen zum Trotz stets einen Blick auf die künstlerische Seele der Band erlaubt, die sich nie auf den Weg des geringsten Widerstandes einlässt.

Im Vergleich zum Vorgängerwerk „The Octopus“ ist „Echo Street“ regelrecht zugänglich geraten. Der Grundton ist etwas leichter, die Arrangements weniger sperrig. Vereinzelte Parallelen sind dennoch nicht von der Hand zu weisen, so erscheint „Paris In Spring“ wie ein Bruder im Geiste des „Octopus“-Stücks „Oscar Night“. Und trotz ihrer Seltenheit, werfen diese Reminiszenzen einen kleinen Schatten auf das Gesamtwerk der Band, das Repetition üblicherweise um jeden Preis zu vermeiden sucht.

Der leicht melancholische Unterton definiert AMPLIFIER schon immer und zieht sich auch hier als roter Faden durch Kompositionen, die ein ums andere Mal den Spirit von PINK FLOYD vor ihrer Entwicklung zur großen Stadionrock-Band atmet. Ob hypnotisch-fließend („Where The River Goes“) oder mit psychedelischem Drive versehen („Between Today And Yesterday“), die Stücke wissen zu gefallen und sind trotz ihrer bewusst simplen äußeren Erscheinung komplex genug geraten, um auch mehreren Hördurchläufen standhalten zu können.

Unter dem Strich hatte „The Octopus“ ein gutes Stück mehr Tiefgang und künstlerischen Anspruch, so dass AMPLIFIER mit ihrem neuen Werk keinen vergleichbar tiefen Eindruck hinterlassen können. Dafür dürfte sich aber das Mehr an Zugänglichkeit auszahlen, wenn es darum geht, ein breiteres Publikum für die nach wie vor außergewöhnliche Musik dieser Band zu begeistern. Ein rundum hörenswertes Album ist „Echo Street“ in jedem Fall geworden.

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