Eine interessante Metamorphose hat dieses seit 1996 existierende französische Kollektiv hinter sich. Rödelte man in den Anfangstagen noch recht rabiaten Dreschtod, so reicherte man den Sound später mit Doom-, Black- und Heavy Metal an. Anno 2007 allerdings sind die Schwarzmörtel- und Thrash-Elemente komplett aus dem Bandsound verschwunden. Dafür hat wiederum massig klassische Musik Einzug in die AMPHITRYONschen Kompositionen gefunden. Frühere MY DYING BRIDE und THERION standen dabei wohl nicht selten Pate, und so tönt man meist mit zähen, rollenden, sägenden Gitarren oder langsamen Schauerharmonien daher, die mit klassischen Instrumenten und vielen klassisch-männlichen und -weiblichen Stimmen ausgeschmückt werden – oft gar polyphon oder auch mal unisono. Hinzu kommen dämonische Growls, die entfernt an Spiros von den mittlerweile leider verblichenen SEPTIC FLESH erinnern. Ergebnis ist ein Crossover aus Symphonie und Brutalität, den man auch konsequent über alle acht Songs plus Intro zelebriert.
AMPHITRYON meinen es ja gut, aber über weite Strecken gleichen sich die Songideen und -arrangements zu sehr, so dass bereits nach einem Drittel der Scheibe Ermüdungserscheinungen aufkommen. Die Gesänge, die Riffs, die ewig gleichen Tempi und Wechsel, die Melodien – irgendwie ähnelt sich alles mit zunehmender Spieldauer. Im Einheitsbrei gehen all die interessanten Ansätze hoffnungslos unter. Was obendrein stört, ist das Lego-Prinzip, mit dem die symphonischen Komponenten aufgenommen wurden, denn hierdurch kommt ein arg künstlicher Charakter zustande, der statt der Wärme der klassischen Musik eher klinische Kälte ausstrahlt. Fazit: Idee = gut, Umsetzung = mäßig bis schnarchig und mitunter nervig.
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