AmongRuins - Bring Out Your Dead

Review

„Bring Out Your Dead“ heißt das Debütalbum der Griechen AMONGRUINS, das dieser Tage von Noiseheadrecords in die internationalen CD-Regale gestellt wird. Darauf gibt es eine Mischung aus klassischem Brutal Death Metal, Deathcore und Grind (mit gelegentlich eingestreuten Electro-Schnipseln, zum Beispiel in „Home Of The Silent“) zu hören, was jetzt zwar nicht die innovativste Idee dieses Jahrtausends ist, aber immerhin das Potenzial in sich birgt, ordentlich auf den Putz zu hauen. Doch leider klingt das Endprodukt in keiner Weise so hart und brutal, wie das zugrundeliegende Konzept vermuten lassen könnte.

Dabei wissen AMONGRUINS durchaus, wie sie ihre Ideen zusammenbringen, wie sie ihre Songs zu komponieren haben, um daraus wirklich kräftige Songs zu machen. Ein gewisses Händchen für Brutalität muss den Griechen also sehr wohl unterstellt werden, denn immer wieder packen sie auf „Bring Out Your Dead“ richtig zu und hämmern standesgemäß drauf los. Dabei sind ein paar schicke Songs herausgekommen (der Opener „Carry All Your Sins“, der lediglich am kontraproduktiven, überhaupt nicht zur Stimmung passenden Intro krankt; aber auch die kurzen und bündigen Stücke wie „Face Of Plague“ oder „Chrnbl“), deren Niveau jedoch nicht über die volle Spielzeit gehalten werden kann. So begnügen sich AMONGRUINS auch öfter damit, einfach nur Malen-nach-Zahlen zu betreiben, womit viele der Songs eher nach Reißbrett denn nach eigener Idee, geschweige denn nach einem gewachsenen Song klingen. Das ist erst recht ziemlich schade, bedenkt man, dass die Band in dem einen oder anderen Song auf „Bring Out Your Dead“ zwar nicht wirklich viel mehr Kreativität, aber zumindest ein Fingerspitzengefühl für funktionierende Parts und Strukturen beweist.

Das größte Manko auf ihrem Debüt ist jedoch der Sound: Wer auch immer den verbrochen hat, sollte der nächsten Porngrind-Band zur Bespaßung vorgeworfen werden, denn der Klang von „Bring Out Your Dead“ ist heutzutage nicht einmal mehr wirklich demowürdig. Die Gitarren ohne Wumms, das Ganze teilweise übersteuert, rauschig, schrottig – im Black Metal könnte man das vielleicht so gerade noch als kläglichen Versuch eines Möchtegern-Necro-Sounds durchgehen lassen, für das Genre, das AMONGRUINS auf „Bring Out Your Dead“ beackern, also einem Genre, das auf Wumms, Brutalität und drückende Soundwände angewiesen ist, ist das jedoch viel zu wenig.

So ist dieses Album in Sachen Songwriting fast durchgehend im Mittelmaß angesiedelt, die zwei, drei Ausreißer nach oben sind im Gesamtkontext betrachtet kaum der Rede wert. Eine Punktwertung im Mittelfeld wird jedoch durch den wirklich miesen Sound von „Bring Out Your Dead“ verhindert, der AMONGRUINS‘ Debüt quasi ungenießbar macht.

12.11.2013

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