Amon - Liar In Wait

Review

AMON … AMON … nein, nicht Amarth, sondern ohne – da war doch was? Ach richtig, so hießen DEICIDE, bevor sie sich irgendwann in den späten Achtzigern umbenannten. Die gibt’s noch? Nein, halt: Die gibt’s wieder – aus dem Dornröschenschlaf erweckt von den beiden Hoffman-Brüdern, nachdem diese von Glen Benton aus der Nachfolgeband herausgeschmissen wurden. 2012 gab’s dann auch ein in Eigenproduktion herausgebrachtes Comebackalbum names „Liar In Wait“. Und das wird nun von den deutschen Death-Metal-Spezialisten F.D.A. Rekotz auf Vinyl neu aufgelegt und unter’s Volk gebracht.

Darauf zu hören: relativ stark von DEICIDE beeinflusster Death Metal eben. Nicht die neuen Alben, sondern eher die mittleren, aber mit einem modernen Touch (wohl von den beiden ergänzenden Musikern Mike Petrak – Drums – und Jechael – Vocals – mitgebracht, die beide für ihre Arbeit bei u.a. SUCCESS WILL WRITE APOCALYPSE ACROSS THE SKY einigermaßen bekannt geworden sind) und ohne Glen Bentons charakteristisches Höllenorgan. Zwar bemüht sich Frontgrunzer Jechael redlich, in Sachen Bösartigkeit und Intensität an den Mann mit dem umgedrehten Kreuz auf der Stirn heranzukommen und auch die beiden Saitenhexer namens Hoffman spielen wie man es von den Ex-DEICIDE-Gitarristen erwartet, aber letztlich fehlt es AMON auf „Liar In Wait“ überall am i-Tüpfelchen, an der letzten Konsequenz, um an die Großtaten ihres ehemaligen Arbeitgebers anknüpfen zu können.

Das heißt nicht, dass „Liar In Wait“ ein schlechtes Album ist – ist es nämlich nicht. Aber man stelle sich einfach mal „Insineratehymn“, „In Torment In Hell“ oder „Scars Of The Crucifix“ ohne viele der typischen DEICIDE-Trademarks vor. Was übrig bleibt ist eben ein relativ standardmäßiges Death-Metal-Album, dessen Kauf ganz bestimmt kein herausgeworfenes Geld ist, das sicherlich auch den einen oder anderen Fan glücklich machen wird, das aber auch keine allzu großen Sprünge macht. Nett. Punkt.

23.01.2014

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3 Kommentare zu Amon - Liar In Wait

  1. Britta sagt:

    Ich musste nun kurz auflachen. „Insineratehymn“ und „In Torment In Hell“ sind mit Abstand die schwächsten DEICIDE-Alben ihres Backkataloges, was mir der Labelmensch, mit dem ich befreundet bin, bestätigt hat (anhand der Verkaufszahlen und Rückmeldungen der Konsumenten). Diese Platten wurden zumindest am schlechtesten angenommen und gefallen auch mir am wenigsten. Ihr seid mir hier so Referenzbanausen.

  2. Falk sagt:

    Liebe Britta, deine kritischen Anmerkungen (ohne dass ich deren sachliche Richtigkeit jetzt überprüft hätte) in allen Ehren – aber ich vermute, dass du Stephans Vergleiche missverstanden hast. Ich zitiere: „Darauf zu hören: relativ stark von DEICIDE beeinflusster Death Metal eben. Nicht die neuen Alben, sondern eher die mittleren…“ Aus diesem Grund zieht Stephan die unten genannten Alben als Vergleich heran – und nicht weil diese zu den vermeintlich „stärksten“ Alben DEICIDEs gehören.

    Du bist aber auch herzlich eingeladen, unserem Referenzbanausentum entgegenzuwirken und dich dafür bei uns zu bewerben – wir suchen derzeit neue Mitarbeiter/innen: http://www.metal.de/black-metal/news/metalde/54415-sucht-neue-mitarbeiter/

  3. Martin sagt:

    Das ist jetzt bestimmt peinlich 🙂