Amok (NOR) - Necrospiritual Deathcore

Review

Ernst ist sauer! Stocksauer! Nun leidet er schon fast anderthalb Monate an einer ungewöhnlich fiesen Verstopfung. Das ist an sich schön nichts Schönes, aber wenn man bedenkt, was sich da als Ursache herausgestellt hat, kann man Ernstens Unmut durchaus verstehen.
Vor rund zwei Monaten machte seine Toilette äußerst bedenkliche Geräusche- dergestalt, dass sich der gute Mann gar nicht mehr auf den Thron traute. Womöglich ein Poltergeist in der Keramik! Oder irgendein extradimensionales Wesen, welches ihn einzusaugen trachtete.
Nach zwei Wochen hatte der Ernst den Salat… also die Verstopfung.
Aber dann stellte sich heraus, dass der Nachbar öfter „Necrospiritual Deathcore“ laufen ließ.
Und das Dingen hört sich eindeutig an wie eine besessene Scheißhausschüssel. Die Spülung des Grauens! Es war nicht das Klo, es war die verdammte Platte!!!

Was uns hier als Old-School-Todesmetall mit leichtem Schwarzwurzeleinschlag und grenzwertigem Cover geboten wird, ist wirklich nur was für Komplettisten mit starkem Magen und ner 1A-Verdauung.
Zunächst mal ist die Produktion gewiss von Villeroy&Boch; es scheppert, saugt, prustet und in Verbindung mit dem Röchelkünstler am Mikro, den knirschenden Klampfen und dem eindimensionalen Getrommel stellt der unfreiwillig komische Sound die Mutter aller defekten Spülkästen dar.
Dazu kommen dann ausgelutschte Ideen und fade Songs, die mächtig unpfiffig sind und die Darmzotten auf links außen drehen. Wo die an anderer Stelle getesteten DEATHWITCH mit ihrem ähnlich gelagerten Ältest-Schule- Death zu überzeugen wissen, verkommt das uninspirierte Rumpelpumpel von AMOK zum Ärgernis, gehen den Songs doch durchweg stichhaltige Riffs ab. Es gibt ne Menge anderer Bands, die den Heroen AUTOPSY überzeugender huldigen.
Die hatten zwar auch immer eine eigensinnige Produktion (um es mal so zu nennen), wussten aber, auch bei aller Holprigkeit zwingende Songs aufs Parkett zu legen.
Doch AMOK schrammeln sich ohne Ziel durch die Botanik. Weder die schnellen Schnarchblast-Attacken noch die doomig angehauchten Klangeskapaden haben einen großen Nährwert.

Lediglich der Opener und das dreckig rockende „Channeling Black Horns“ können einigermaßen punkten, auch wenn bei letzterem der zwischengeschaltete Staubsaugersound nervt. Der Rest ist meist höchst redundant und belanglos. Aber wer SADISTIK EXEKUTION als Einfluss angibt, ist wohl einer gewissen Qualität verpflichtet.
Dass hier Genreprominenz von z.B. TAAKE mit von der Partie ist, möchte man gar nicht meinen.
Die Chose ist dazu viel zu unausgegoren und in etwa so innovativ und geistreich wie die Pseudonyme der teilnehmenden Künstler („Nazipenis“ ist wirklich der ganz große Wurf!).
Entschuldigung, aber hier herrscht ganz großer Nachbesserungsbedarf!

Wer hier nicht auch ganz schnell ne belastende Verstopfung bekommt, ist selber schuld! Oder säuft jeden Tag Rohrfrei…

28.02.2007

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