



AMENRA melden sich nicht nur mit einer, sondern direkt mit zwei EPs zurück, die gleichzeitig den Anfang und das Ende eines Teils der Bandgeschichte symbolisieren. “De Toorn“ beendet das, was das Album “De Doorn“ im Jahr 2019 begonnen hat, schließt aber auch einen noch größeren Kreis. Das wird unter anderem durch das Cover-Artwork offensichtlich, mit dem AMENRA auf “Mass I“ einst ihre Reise begonnen haben.
Wer sich fragt, wieso zwei EPs mit je zwei Songs nicht einfach kombiniert wurden, kann sich die Frage nach dem Anhören beider Werke selbst beantworten. Beide EPs haben ihren eigenen, eindeutigen Klang und ihre eigene Emotionalität. “De Toorn“ wendet sich Trauer und Wut auf eine bewusste, vorsätzliche Weise zu und enthält ruhige Instrumental- und Spoken-Word-Passagen, die ein integraler Bestandteil der gesamten Reise von AMENRA sind.
AMENRA schließen den Kreis mit „De Toorn“
Über die 25 Minuten Spielzeit, die sich in etwa gleich auf beide Songs verteilen, beschreiten AMENRA langsam den Weg von ruhiger und tiefer Trauer und Verzweiflung hin zu entfesselter, aber kontrollierter Wut. Vor allem im Vergleich zu der alleinstehenden zeitgleich erscheinenden EP “With Fang And Claw“, die die Leine ein bisschen länger lässt, fliegt “De Toorn“ wie ein Pfeil bis zum Ende kontrolliert und zielgerichtet und lässt sich nicht von den Emotionen mitreißen, sondern gibt bis zum Ende voller Intention selbst die Richtung vor. Dabei kommen alle stilistischen Elemente der Band zum Vorschein – von Klargesang über Screams bis hin zu gesprochenen Passagen.
“Heden“ war der erste fertige Song des “De Toorn“/“De Doorn“-Zyklus und sticht emotional und klanglich als richtungsweisend hervor, doch auch “De Toorn (Talisman)“ steht dem in nichts nach. AMENRA wählen ihren Output wie gewohnt mit Bedacht und präsentieren mit „De Toorn“ ein künstlerisch vollständiges Werk, das keine einzige Schwäche aufweist und so die Tür zu Introspektion und einer Mischung aus Nostalgie und Vorfreude auf “Mass VII“ weit öffnet.
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