Amederia - Unheard Prayer

Review

Aus Russland stammen die 2006 gegründeten AMEDERIA, die sich in der kalten Jahreszeit anschicken, mit ihrem Album „Unheard Prayer“ die Herzen all jener zu erwärmen, die sich, typisch für BadMoodMan Music, bei den düstern Klängen des Gothic Doom Metals so richtig wohl fühlen. Dieses folgt nun sechs Jahre nach dem Debütalbum „Sometimes We Have Wings“, welches ich nicht kenne.

AMEDERIA bedienen sich der typischen Stilmittel des Gothic Doom Metals. Prägnante zähe Doom-Riffs und melodische Leads treffen auf symphonische Keyboards und Piano, simpel wuchtiges Schlagzeugspiel, die Geschwindigkeit ist oft schleppend, der männliche Gesang recht monoton gegrowlt und dazu noch die typische klare hohe Frauenstimme (klingt etwas nach Lisa Johannsson, ehemals DRACONIAN, sowie Anneke van Giersbergen) sowie einige dramatisch gesprochene Passagen. Das Ganze natürlich ansprechend atmosphärisch und höchst melancholisch mit etwas Romantikkitsch. „Unheard Prayer“ bedient also die gewohnten Klischees, ohne dem Genre neue Impulse zu geben oder wirklich eigene Akzente zu setzen. Dennoch, die Melodien in den epischen überlangen Stücken sind einprägsam und schön, AMEDERIA gelingt es eine intensive Stimmung zu erzeugen. Ständig scheinen die großen Vorbilder MY DYING BRIDE, SATURNUS, DRACONIAN und THE SINS OF THY BELOVED durch. AMEDERIA besitzen offensichtlich viel Potenzial, nutzen es aber meiner Meinung nicht vollends aus. Ich würde mir wünschen, wenn die Band mal stärker den Blick über den Tellerrand wagen würde und ihren Sound für neue Einflüsse öffnet. Hier und da einige harschere Parts, demgegenüber auch den männlich klaren Gesang stärker fokussieren. Dann liegt hier deutlich mehr drin!

04.02.2015

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

Exit mobile version