Nach dem tragischen Tod von Bandmitglied Edgar Acevedo ist „Filofobia“ das erste AMDUSCIA-Album, das komplett aus der Feder von Bruder Polo Acevedo stammt und somit auch eine Art Neubeginn für das Projekt darstellt. Musikalisch ändert sich logischerweise allerdings nicht viel bzw. gar nichts, denn AMDUSCIA stehen weiterhin für Harsh Elektro, fette Beats, durch den Vocoder gejagte Vocals und brachiale Sounds.
Der Opener „Dig Your Grave“ beweist dies nach kurzem Intro dann auch eindrucksvoll und eröffnet „Filofobia“ somit in bewährter Manier. Auch „Bitch Killer“ und „Revelations of Innocence“ können mit dieser bewährten Rezeptur durchaus noch zünden – danach setzen allerdings verstärkt Ermüdungserscheinungen ein. „The Spell“ läutet diese Phase mit seinen teilweise sehr nervigen Samples ein, auch „Muerete Ya“ wartet mit einer ähnlich monoton-stumpfen Struktur auf, die beide Songs dann doch ein wenig arg plump und gleichzeitig auch überdreht daherkommen lässt. Der Titeltrack „Filofobia“ schafft es dann jedoch, dass sich das Album aus der sich androhenden Negativspirale wieder befreit und kann mit einer abwechslungsreichen Songstruktur sowie Sprachsamples wieder Pluspunkte sammeln.
Danach hält das Album ein solides, jedoch auch eher unspektakuläres Level – die restlichen Songs scheppern zwar durchgehend ordentlich in klassischer Harsh Elektro-Manier vor sich hin, wirkliche Highlights findet man darunter jedoch eher nicht. Der Wiedererkennungswert einzelner Songs hält sich dabei doch sehr in Grenzen und oft wünscht man sich einfach einen Tick mehr Abwechslung, den ein oder anderen Tempowechsel und immer wieder gibt es auch Samples, die in der einem entgegenhämmernden Wucht der Songs als nervig empfunden werden können.
Leider entpuppt sich auch die zweite CD des Albums als sehr „gewöhnungsbedürftig“, da AMDUSCIA hier ganz offensichtlich ihre experimentelle Seite ausleben und das Ergebnis dementsprechend verwirrend ist. Leider kann ich mit den neun überwiegend instrumental gehaltenen Songs dieser Disc überhaupt nichts anfangen und ich behaupte mal, dass man sich diese besser komplett gespart hätte…
Was bleibt, ist der Eindruck eines an vielen Stellen etwas überladen wirkenden Albums, das genretechnisch zwar vieles richtig machen will, sich dabei aber zu wenig variabel präsentiert und zu sehr auf die Dauerbeschuss-Bombast-Schiene setzt. „Filofobia“ ist über weite Strecken einfach „too much“ und vielleicht sollten AMDUSCIA auf dem nächsten Album etwas mehr atmosphärische und vielleicht auch melodische Elemente in ihre Songs einbauen, um einen bleibenderen Eindruck bei der Hörerschaft zu hinterlassen.
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