Amber Tears - The Key To December

Review

So, es wird mal wieder Zeit für etwas Exotisches. Aus Russland stammen AMBER TEARS, gegründet wurde die Band 2002, und „The Key To December“ ist ihr zweites Album. Die Russen spielen Pagan Doom Metal, eine Stilrichtung, die man nicht alle Tage in den Player bekommt, und da die Band auch noch in ihrer Heimatsprache singt, wird das Ganze noch spezieller, und in diesem Fall für mich auch interessanter und spannender. Denn was AMBER TEARS da vom Stapel lassen, trifft nicht nur ganz und gar meinen Geschmack, sondern ist auch noch von hoher Qualität.

Getragener, schwerer epischer Doom Metal trifft hier auf Pagan Metal, welcher sich in Form von folkloristischen Melodielinien und Rhythmen zeigt. Die majestätischen Hymnen sind geprägt von langsamen, prägnanten Lava-Riffs, melodischen Leads, dezentem symphonischem Keyboardteppich, schleppenden Rhythmen, klarem Gesang als auch melancholischen Growls, sowie den bereits erwähnten folkloristischen Melodielinien, welche in erster Linie von der (Akustik-)Gitarre herrühren. Aber nicht nur das, was wir hier hören dürfen ist auch die Gusli, ein altrussisches Saiteninstrument, welches die Klangwelten von AMBER TEARS zusätzlich erweitert. In Verbindung mit den gesprochenen Passagen, der Melodieübernahme durch das Keyboard, den langen, ausgefeilten harmonischen Soli ergibt sich eine ganz spezielle, sehr atmosphärische Melange, die irgendwo zwischen AMORPHIS und MY DYING BRIDE liegt, und sich doch schwer vergleichen lässt.

„The Key To December“ ist ein intensives, erfrischendes Hörerlebnis mit großartigen, traurigen Melodien und folkloristischen Elementen, die zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise kitschig oder billig wirken. Stark!

27.12.2010

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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