Bereits 2006 erschien das Debütalbum der fünf Russen AMBER TEARS, damals noch kyrillisch Янтарные Слёзы und via Stygian Crypt Productions. Seitdem hat sich einiges getan: Man hat 2010 ein weiteres Album herausgebracht und damit auch über die Landesgrenzen heraus an Bekanntheit zulegen können, sodass der Schritt, den Bandnamen und den Titel des Albums ins Englische zu übersetzen und in lateinischer Schriftweise darzustellen, der nächste logische Schritt gewesen sein sollte. Nun haben sich Solitude Productions gefunden, um das Re-Release des Albums, „Revelation Renounced“, zu veröffentlichen.
Und wenn man bedenkt, dass man es hier mit einer (aus eurozentrischer Sicht) eher obskuren Band aus dem tiefsten russischen Underground zu tun hat, klingt das Album auch gar nicht so sehr nach Proberaum, wie man erwarten könnte: Der Sound ist differenziert, teilweise fast zu glatt, aber dennoch hörbar mit Gefühl für das Klangbild von AMBER TEARS entstanden. Diese bewegen sich grundlegend erstmal dort, wo sich Pagan und Folk Metal überschneiden, präsentieren das aber auf doomig-schleppende Weise und sind den deutschen EMPYRIUM dabei teilweise gar nicht so unähnlich, aber doch mit einer eigenen Duftmarke: Verträumt-melodische, oft gar verspielt wirkende Leadgitarren treffen bei AMBER TEARS auf flächige, atmosphärische Keyboards und eben das Schleppende des Death Doom Metal, welches der Band ihre eigene, individuelle Nische verleiht.
Nicht alles auf „Revelation Renounced“ ist perfekt, oft vergaloppiert sich zum Beispiel die Leadgitarre ein bisschen und nimmt zu sehr Überhand, womit sich das Material an manchen Stellen ein bisschen sehr „dudelig“ anhört; auch die Keyboardflächen sind hier und dort einfach zu viel des Guten und lassen „Revelation Renounced“ Gefahr laufen, bei empfindsamen, Keyboarden nicht besonders zugeneigten Hörern Zahnschmerzen zu verursachen. Insgesamt haben AMBER TEARS aber dennoch ein sehr atmosphärisches und melodisches Album geschaffen, das an den richtigen Stellen trotzdem hart herüberkommt. Pagan-/Folk-Metal-Fans, die so langsam von dem ewig gleichen Gegniedel der westlichen Bands genervt sind, dürfen es also gerne auch mal mit der doomigen Variante aus Russland probieren – bereuen wird man das wohl kaum, auch wenn „Revelation Renounced“ noch ein gutes Stückchen davon entfernt ist, perfekt zu sein.
in arabischer schriftweise den namen darstellen?? soso! na das würde natürlich zum bekanntheitsgrad beitragen. oder meintest du etwa lateinisch? 😉
Ups, ja, meine ich natürlich … ein bisschen peinlich, das. -.- Ist geändert, danke dir für den Hinweis! =)