Amaranthe - Massive Addictive

Review

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Mein erster Eindruck von „Massive Addictive“, dem neuen Album von AMARANTHE war positiv. Ich wurde zwar nicht vom Hocker gehauen, aber auch nicht gänzlich unbeeindruckt zurückgelassen. Die Schweden legen nach „The Nexus“ und ihrem Debüt „Amaranthe“ ihr drittes Studioalbum vor. Letzteres fand ich seinerzeit schon ziemlich gut, irgendwie erfrischend anders. Das lag vor allem an den EDM-Elementen, die die Band verwendet, sowie den drei Sängern.

Was das anbelangt, bildet auch das neue Werk keine Ausnahme: Gleich zu Beginn zeigen die sechs jungen Künstler mit „Dynamite“, dass sie da weiter machen, wo sie mit den Vorgängern aufgehört haben. Sie mischen melodischen Metal mit modernem Sound, bringen den Gesang mit einer Dreierkonstellation aus Elize Ryd (weiblicher Gesang), Jake E. Lundberg (männlicher Gesang) und dem neuen Screamer Henrik Englund Wilhelmsson. Der Wechsel zwischen diesen drei Komponenten ist dabei besonders ansprechend.

Mir persönlich gefielen darüber hinaus vor allem die langsameren Tracks des Albums. Darunter die als „Halbballade“ ausgeschriebene Nummer „True“. Hier war die Text-Musik-Kombi einfach ansprechend – ein bisschen kitschig vielleicht, aber sehr eingängig und doch irgendwie berührend. Ähnliches gilt für „Over And Done“, wobei mich bei diesem Song vor allem der abrupte Übergang von den leiseren zu den lauteren Tönen mitgerissen hat (1:46), durch den der Songs keineswegs an Gefühl eingebüßt hat – da wurde der komplette Schmalz einer ausgewachsenen Kuh in einen einzigen Song gemolken . Darüber hinaus gefiel mir von den schnelleren Nummern „Skyline“ am besten, das  nochmal eine Spur mehr mitgerissen hat als der Rest. Hier beginnt es bereits mit einer furiosen Strophe, um in einem energiegeladenen Ohrwurm-Refrain zu münden.

„Energiegeladen“ ist auch im Großen und Ganzen das Wort, das „Massive Addictive“ am besten beschreibt. Das Konsumieren desselbigen ist ein wenig als würde man an einer Batterie saugen: in kleinen Dosen prickelnd, aber schmerzhaft, wenn man es übertreibt. So ging es mir zumindest mit dem Album: man kann es sich sehr gut anhören, die Melodien sind echte Ohrwürmer, es ist ansprechend und bietet gekonnte Abwechslung, die EDM-Elemente können aber auf Dauer auch nerven. Allerdings beherrschen die Musiker ihr Fach, was man an den Metal-lastigeren Parts sehr gut erkennen kann.

Zu kritisieren wären noch die kurze Laufzeit, sowie einzelne eher mittelmäßige Songs, das Album ist aber auf jeden Fall gelungen und bringt durch den Genremix ein wenig frischen Wind in die Metalszene. Wer sich mit diesem in Form von Computerklängen anfreunden kann, der ist mit AMARANTHE und auch mit „Massive Addictive“ auf jeden Fall gut beraten.

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19.11.2014

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