Am Tuat - Inmotion

Review

AM TUAT sind schon sechs Jahre aktiv – ich verwende hier bewusst nicht den Ausdruck “Im Geschäft“ – und legen uns mit “Inmotion“ ihr erstes richtiges Album vor. Die Niederländer bezeichnen ihre Musik als “Progressive Death Doom“, was eigentlich Atmosphäre und Spannung verspricht. Die geht aber gnadenlos im staubtrockenen Sound und den monotonen Growls unter, auch das Riffing ist nicht gerade immer erste Sahne. Die harten Passagen wirken holzig, sperrig, aufgesetzt, haben weder musikalisch noch soundtechnisch den nötigen Biss, um auch hart zu wirken. Bei den sanfteren Stellen hingegen zeigen AM TUAT, dass sie schon was drauf hätten – wenn sie denn wollten. Auch wenn die cleane Stimme von Sänger Bauke manchmal etwas unsicher wirkt, kommt sowas wie Stimmung auf, wenn er sie einsetzt.

AM TUAT mit bekannteren Bands zu vergleichen käme einem Vergleich von altem Kopfsteinpflaster zu Carrara-Marmor nahe, vom Prinzip her verfolgt man die Linie von OPETH und Konsorten, aber zu holprig ist die Umsetzung, obwohl von der Beherrschung der Instrumente eigentlich alles passt. Das Gefühl für die großen Gefühle fehlt, “Inmotion“ entlockt dem Hörer statt Gänsehaut nur gelegentlich anerkennendes Nicken. So werden AM TUAT wohl noch weiter auf ihre große Chance warten müssen (bzw. daran arbeiten), denn das Potential hätten sie – es braucht aber noch einen Ideengeber, der die spielerischen Fähigkeiten in die richtigen Bahnen lenkt. Zufall, dass die Band gerade auf der Suche nach einem neuen Gitarristen ist?

12.07.2009
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