Alverg - Elde

Review

Inzwischen habe ich das Gefühl, wirklich einen Großteil der vergangenen zwei Wochen mit ALVERGs Debütalbum „Elde“ verbracht zu haben. Das hat weder den Grund, dass ich nachhaltig begeistert von diesem Album wäre, noch dass sich ALVERG etwas besonders Originelles hätten einfallen lassen, an das man sich gewöhnen musste.

In dieser Zeit, die ich im Nachhinein als verschwendet verbuche, war ich viel mehr auf der Suche nach noch mehr dieser schönen Momente, wie sie beispielsweise die dezenten Keys in „Smerte“ erschaffen. Denn der Rest des Materials ist zwar keineswegs scheiße, aber auch mitnichten wirklich umwerfend. Schöner, melodisch angehauchter Black Metal eben. Nichts besonderes, wenn man schon Scheiben von KAMPFAR, MÖRKER und eventuell auch TAAKE zu Hause hat. Nett ist es zwar alle mal, denn die hauptsächlich im Midtempo gehaltenen Songs schaffen es durch ein paar epische Melodien, eben erwähnte dezente Keys und den eher im Hintergrund gehaltenen Vocals durchaus für Stimmung zu sorgen, nur ist das Ganze auf eine Stunde ausgedehnt doch etwas langatmig. Gut, das abschließende „Towards The Kingdom Of Alverg“ kann mich wirklich über seine gesamte Länge bei Laune halten, doch das ist leider die Ausnahme auf „Elde“. Viel zu oft langweilen die Arrangements, die sich mit oft gehörten und viel zitierten kalten nordischen Riffs auf die Suche nach des Hörers Erinnerungsvermögen machen. Allzu viel bleibt da bei mir nicht hängen, zu gleichförmig gehen ALVERG immer nach demselben Schema vor. Typisch norwegische Riffs, gefällige Melodie, eintöniges raues Krächzen, nicht mehr. Die Flöten in „En Pike På Seng Av Hvitt Linne“ sind noch mal ein kleiner, ungewöhnlicher Moment, aber mir gibt es davon einfach zu wenige.

„Elde“ ist ein grundsolides Debütalbum, welches einige wirklich ansprechende Passagen bereit hält. Leider bietet es aber noch viel zu viel Füllmaterial, als dass ich mich jetzt als begeisterter Hörer outen könnte. Nein, ich bin auch nach gefühlten hundert Hördurchgängen noch derselben Meinung wie beim ersten Lauschen: Netter, stimmungsvoller Black Metal, der ab und zu wirklich große Momente herbeizaubern kann, sich aber zu meist eher im Mittelmaß des Genres rumtreibt. Mal schauen, was aus ALVERG noch so werden kann. „Elde“ kann man sich zulegen, darf aber keinerlei Besonderheiten erwarten. Gehobenes Mittelfeld.

02.06.2009

Chefredakteur

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