ALUNAH kehren ein Jahr nach ihrer EP „Amber & Gold“ mit ihrem neuen Langspieler „Violet Hour“ zurück. Jene violette Stunde ist die Zeit am Abend, in der die untergehende Sonne den Himmel entsprechend einfärbt und Reisende zurück an den wärmenden Herd finden. Sie erinnert aber auch an die nahende Nacht, die kommende Dunkelheit und versprüht auch dadurch Schwermut, dass sie sich stets wiederholt. Sie ist ein Bildnis wiederkehrender Momente voller Melancholie und Hoffnung.
„Violet Hour“ – Eine Stunde der Melancholie und Hoffnung
Das passt natürlich zu ALUNAH. Die Stoner-Doom-Band aus England meldet sich regelmäßig mit atmosphärisch dichten Alben. Die Songs entführen die Zuhörer dabei in eine zumeist dunkle Klangwelt. Als Einfluss lassen sich die Vorväter BLACK SABBATH ausmachen, aber auch Bands aus Übersee wie JEX THOTH oder neuere Gruppen wie THE BLACK MIRRORS sind nicht nur aufgrund des weiblichen Gesangs ganz nahe bei ALUNAH.
„Violet Hour“ steht zwischen kernigen Riffs und psychedelischen Tiefen. Gerade aufgrund dieses Spannungsverhältnisses entfaltet das Album eine hypnotische Sogwirkung. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum „Solennial“ dröhnt es aber wieder etwas grooviger aus den Boxen. Doch auch wenn manche Songs tonnenschwer sind, verschaffen erhebende Melodien dem Album eine entspannte Leichtigkeit, die sich durch alle Tracks zieht.
In sich wirkt „Violet Hour“ sehr rund und ausgeglichen. Auch dies ist ein Unterschied zum ziellos klingenden Vorgänger. Doch auch auf dem aktuellen Album kommen ALUNAH nicht immer auf den Punkt und lassen markante Songs vermissen. Zwar ist es vor allem die traurig-schöne Stimme der Frontfrau Siân Greenaway, die immer wieder den Zuhörer packt, so richtig hängen bleibt aber auch nichts.
ALUNAH vereinen Leichtigkeit und Schwere
Unterm Strich bleibt „Violet Hour“ ein dicht gewobenes Album zum Eintauchen, dass sich trotz aller Schwere auch eine gewisse Leichtigkeit bewahrt hat, wodurch die Musik nicht einfach nur deprimierend klingt, sondern auch Hoffnung versprüht. Wer auf erdigen Doom mit weiblichen Vocals und einer melancholischen Stimmung steht, sollte hier durchaus zugreifen. Hymnen für die Ewigkeit sind aber nicht enthalten. Freilich finden sich einige Anspieltipps für die düstere Herbst-Playlist, wie „Hunt“ und „Velvet“
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