AlterRed - Dollstown

Review

Es kommt ja bekanntlich des Öfteren vor, dass Bands sich als ungewöhnlich, anders als andere usw. bezeichnen. So findet sich auch auf der Homepage der Londoner ALTERRED, die mit „Dollstown“ ihr zweites Album veröffentlichen, die Aussage „Not your average Alt-Electro/Synthpop act“ – ob das tatsächlich zutrifft, ist wohl (wie in den meisten Fällen) Ansichtssache.

„Dollstown“ startet jedenfalls mit dem Titeltrack, welcher durch die Kombination von Dark Cabaret-artigem Piano, Synthiesounds und männlichen Vocals durchaus interessant und besonders aufgrund des einprägsamen Pianos ohrwurmig klingt – allerdings ähnelt er doch ziemlich stark Künstlern wie IAMX oder den DRESDEN DOLLS, welche auch als Einflüsse aufgeführt werden. Schon der nächste Song „And We Disappear“ wirkt dann aber wie ein relativ gewöhnlicher Electro/Synthpop-Track, der nichtsdestotrotz solide gemacht ist, vor allem der durchweg unverzerrte Gesang von MikEy AlterRed ist auf der positiven Seite zu verorten. Auch der Rest von „Dollstown“ präsentiert sich als an sich ziemlich ’normales‘ Synthpop-Album mit ein paar Darkwave- und oben genannten Dark Cabaret-Einflüssen, ab und an treffen wie in „Safe“ treibende Synthielinien auf zartere Pianoklänge, meist sind die Stücke recht eingängig und tanzbar wie beispielsweise „In Recovery“, das mit clubtauglichen Beats ausgestattet ist. Der letzte Song „As She Circles The Drain“ erweist sich als stilistisch etwas anderes, langsameres Stück, das weniger electrolastig ist, sondern mit atmosphärischen Synths, wiederum Piano- und teils auch Gitarrenklängen aufwartet.

Dass es sich bei „Dollstown“ eher um ein Genrealbum handelt, ist prinzipiell nicht schlimm, nur fehlt irgendwo doch ein wenig die Eigenständigkeit – zu wenig eigene Elemente sind zu hören und zudem kommen viele Songs nicht aus dem Mittelmaß heraus; sie tun keinem weh, sind gut gemacht, wissen den Hörer aber nicht längerfristig zu fesseln oder gar zu begeistern. Insgesamt hinterlässt „Dollstown“ demnach einen eher durchschnittlichen Eindruck mit einigen netten Momenten und ist somit leider doch nicht so ungewöhnlich, wie die Beschreibung vermuten ließ.

03.06.2012
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