Irgendwie ist man doch immer wieder froh eine französische Band im Postfach zu haben. Gibt es schon nicht viele davon, sind zumindest die meisten davon mit vollem Herzblut bei der Sache und Garant für Professionalität und Qualität. Auf der anderen Seite hatte ich es aber auch noch nie mit der Demo einer Franzmannband zu tun gehabt. Ein Grund mehr sich den Fünfer ALTERNINE aus Rennes mal genau anzusehen: Gegründet 2005 wurde die Truppe 2007 durch Sängerin Laetitia Jehanno kompletiert und versucht sich nun an Rocksongs zwischen erdig-groovenden Riffs und sphärischen Gitarrenakkorden.
Wer aber nun bei „spährischen Gitarrenakkorden“ an chartstauglichen Popschmalz denkt, wird nach den vier Songs der Demo erstmal umdenken müssen. Zwar ist immer ein atmosphärisches Gerüst im Hintergrund, das sich zugegebenermaßen außerordentlich gut mit der Stimme der Gesangsfrau verträgt, aber die angenehm basslastig abgemischten Riffs bleiben immer präsent und geben den Nummern eine starke Dynamik. Die Grundstimmung ist aber immer erfüllt von einem fröhlich nostalgischen Schwelgen, das man sich eher in bunten Primärfarben, als in dem coverdominierenden Schwarz vorstellt.
Leider offenbaren die einzelnen Songs dann aber doch die typischen Demoschwächen. Zwar bringt gerade der rockige Opener „Sciensology“ und der epische Dreivierteltakter „Satellites“ jede Menge starke Melodien und Passagen, aber bei der Einarbeitung dieser in ein Gesamtarrangement wurdes einiges an Potential verschenkt. In Ermangelung grober Fehler kann man aber immer noch von einer soliden Arbeit sprechen. Noch etwas schwerwiegender ist da der Punkt, dass die Songs wohl eingängig sein wollen, am Ende aber keine einzige Melodie im Ohr hängen bleibt. Gerade den Gesangsmelodien sollte in Zukunft etwas mehr Aufmerksamkeit gezollt werden.
Dennoch können ALTERNINE auf eine gute Arbeit zurückblicken und haben auf jeden Fall das Potential, mit ihrer Musik auf kommenden Alben einiges zu reißen. Zumal auch die Rocksparte in der man sich hier genremäßig aufhält vom Lauf der Geschichte noch ziemlich unberührt geblieben ist, und man daher tatsächlich so was wie einen Innovationsfaktor auf seiner Seite hat. Da sollte man in Zukunft auf jeden Fall das eine oder andere Auge und Ohr auf die Band haben.
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