Altered Beast - Living For The Sin

Review

Nach einem verhaltenen, dezent Blues-lastigen Intro legen die Burschen von ALTERED BEAST richtig los und kredenzen ein schmackhaftes Menü, das heftigen Thrash wie auch traditionellen Hardrock und Heavy Metal beinhaltet.

Aber nicht nur ihre Vorbilder, auch ihre Herkunft hört man dieser Truppe sofort an, denn so wie Sänger FLH den Begriff „Eavii Metöhl“ intoniert, erübrigt sich jegliche Frage danach. Wobei ich zugeben muss, dass die aus Amiens stammenden Herrschaften aber gerade dadurch massig Sympathiepunkte einheimsen können, denn auf „Living For The Sin“ klingt generell nichts gekünstelt oder „gestelzt“, sondern durch und durch authentisch.

Hinsichtlich des Vortrages selbst muss man ALTERED BEAST attestieren ihre Tracks auf überaus energiereiche Manier darzubieten, wobei es mitunter – wie beispielsweise in „The Madness“ oder „Final Assault“, auf ähnliche Weise ballert wie bei DEATH ANGEL. Auffällig ist auch der dominante, klackernde Bass von Olaf, der MOTÖRHEAD und OVERKILL als Inspiration erkennen lässt, während man ANNIHILATOR für das markante Riffing von Gitarrero Nicklaus nicht von der Hand weisen kann. Selbiger ist übrigens auch für den zwar knochentrockenen, aber dennoch ungemein druckvollen Sound mit Betonung der Bass-Parts zuständig gewesen und hat auch dabei ganze Arbeit verrichtet.

Aber auch Sänger FLH macht seine Sache sehr ordentlich und stellt unter Beweis, dass er die abwechslungsreiche Melange auf nicht minder variantenreiche Weise interpretieren kann. Ein „Leckerli“ also für den Thrash-Maniac, wobei ein solches auch dem Fotographen für das Artwork vor das Objektiv gehoppelt sein muss, denn betrachtet man die geifernden Blicke der Musiker im Hintergrund, kann man sich in etwa vorstellen, wie die Vorderansicht des Cover-Models wohl aussehen muss…

Egal, die Spielzeit von „Living For The Sin“ vergeht auch ohne derlei „Ablenkungsmanöver“ wie im Flug und auch Ruhepausen gönnt das Quartett dem Zuhörer auch kaum. Im Gegenteil, die Herren verstehen es bei Gott zumeist mit Vollgas zu imponieren (sprichwörtlich nachzuhören in „Jesus Christ and My Motorcycle“) und machen sich mit diesem Debüt für allen Thrash Metal-Heads mit Affinität zur traditionellen Metal-Kost interessant. Chapeau!

24.12.2012
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