Alter Bridge - The Last Hero

Review

Galerie mit 12 Bildern: Alter Bridge - Rock Am Ring 2014

Es zeugt von hohem Arbeitsethos, dass ALTER BRIDGE trotz der zahlreichen Nebenspielplätze der Herren Kenney und Tremonti pünktlich nach drei Jahren ihre neue Scheibe „The Last Hero“ abliefern. Die überrascht erst mal mit einem für die Band ungewöhnlichem Artwork, hat aber auch musikalisch so einiges zu bieten!

ALTER BRIDGE auf neuen Pfaden

Das eröffnende „Show Me A Leader“ ist als Single-Auskopplung bereits bekannt. Der Song vereint alle Trademarks der Band in sich: Fette Riffs, große Gesangsmelodien und astreine Gitarrensoli, wie sie eben nur Mark Tremonti spielen kann. Wer deshalb glaubt, dass ALTER BRIDGE mit ihrem fünften Album auf Nummer sicher gehen, wird in den folgenden 60 Minuten eines Besseren belehrt. Schon „The Writing On The Wall“ überrascht mit harten Riffs der Modern-Metal-Schiene und einem unfassbaren Groove. Das progressiv angehauchte „The Other Side“ wiederum zelebriert mit kreischenden Gitarrenriffs eine ungewohnt düstere Atmosphäre.

Doch trotz aller Experimentierfreude vergessen  die vier Herren nie, was ihre Fans wollen. „My Champion“ ist beispielsweise ein astreiner Hitsong mit Radiotauglichkeit, ohne dabei austauschbar oder beliebig zu wirken. Die großen Melodien bleiben nie auf der Strecke. Stattdessen loten ALTER BRIDGE ihre musikalischen Grenzen wieder einmal weiter aus, fügen neue Schlenker und Nuancen hinzu, ohne dabei ihren bandeigenen Sound zu verfälschen. Dabei jagt ein grandioser Song den nächsten. Äußert selten schwächeln Tracks in einzelnen Momenten. Der Refrain von „This Side Of Fate“ etwa ist ein wenig träge geraten. Den Gesamteindruck trübt das allerdings nur wenig.

Ein eingespieltes Team

Frei nach dem Motto „Was nicht kaputt ist, muss nicht repariert werden“ zeichnet sich Michael „Elvis“ Basskette für die Produktion der Platte verantwortlich. Seit „Blackbird“ arbeiten ALTER BRIDGE mit ihm zusammen. Offensichtlich verstehen sich die Mannen im Studio mittlerweile blind. Denn „The Last Hero“ tönt nicht nur fett und differenziert aus den Boxen, sondern gibt wirklich jedem Instrument genau im richtigen Moment den Raum, den es braucht. Soli sind stets gut zu hören. Die Background-Chöre stechen heraus, ohne dem Lead-Gesang in die Quere zu kommen. Jedes noch so kleine Sound-Element ist problemlos hörbar.

Auf ALTER BRIDGE ist Verlass. Auch bei Album Nummer fünf zeigt die Band eine beeindruckende musikalische Vielfalt, verliert dabei nie ihr Gesicht und was am wichtigsten ist: Die Amis liefern eine Charge von großartigen Songs ab, die komplett ohne Ausfälle daher kommt. Buy or die!

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30.09.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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