ALTARS ABLAZE ist eine recht junge Band, 2020 erst gegründet, die mit „Life Desecration“ erstmals auf die düstere Bühne des Death/Black Metals tritt. Deren Mitglieder sind allerdings allesamt Veteranen der tschechischen Extreme-Metal-Szene und wissen, wie sie ihre Instrumente bedienen müssen. Das hört man „Life Desecration“ direkt vom ersten Ton weg an: Der Opener „For The Lifeless Love Of A Crucified Corpse” beginnt mit flinken Gitarrenarpeggien und einem rasanten Blastbeat, der den Hagel aus den Wolken holt. Oder den Schwefel aus dem Höllenschlund, was angesichts von Titel und Aufmachung vielleicht die passendere Wortwahl ist.
ALTARS ABLAZE holen den Schwefel aus dem Höllenschlund
Der Titeltrack wiederum startet in verhaltenerem Tempo, setzt aber auf feine Gitarrengespinste und damit auf ziemlich viel Atmosphäre. Die Gitarristen Tomáš Halama und Franta „Frank“ Šerák haben zudem Spaß an Bendings und ziehen die Töne stöhnend auf und ab. Um im nächsten Moment wieder rhythmisches Geschrubbe abzuliefern. Die Beiden streuen zudem immer wieder gekonnte Leads und Soli ein, mal ganz klassisch, mal als vertonter Pesthauch.
Immer auf der Höhe: Drummer Peter Heteš, der technisch sauber Hochgeschwindigkeit und differenziertes Spiel verbindet. Ein Genuss ist zudem der Gesang von Frontmann Michal Kusák, der zwischen aggressivem Gefauche und abgrundtiefem Grunzen die ganze Bandbreite abdeckt, ohne allzu verständlich zu klingen.
„Life Desecration“ klingt vielversprechend
Das klingt vom ersten Ton ansprechend und vielversprechend. Und wenn alle der acht Songs die Qualiät der genannten Stücke oder des abschließenden „Glorification Of Rats“ (stark hier die schwarzmetallischen Gitarrenharmonien) hätten, wäre auch eine uneingeschränkte Empfehlung drin. So fehlt streckenweise halt die Prägnanz, um ganz oben mitzumischen. Unterm Strich ist „Life Desecration“ damit ‚nur‘ ein gutes, technisch ansprechendes Album in einer gediegenen Aufmachung und mit einer unerhört guten Produktion.
AngelCorpse 2.0
Schön, dass gerade im Osten Europas noch den alten Göttern gehuldigt wird. Besser kann man diesen Kram nicht spielen, es sei denn man heißt Morbid Angel und hat einen gutes Jahr erwischt.