Altar of Oblivion - In the Cesspit of Divine Decay

Review

ALTAR OF OBLIVION ziehen in den Krieg. Der Titel „In the Cesspit of Divine Decay“ spielt nämlich auf den Ersten Weltkrieg an, dessen Schrecken die dänische Doom-Band mit diesem Album aufarbeitet. Nicht nur das Cover bildet die Menschenvernichtungsmühle ab, sondern auch die Texte fangen das sinnlose Grauen der Schlachten ein.

Musikalisch eignet sich Doom Metal mit seiner Epik und Tragik gut dazu, den hoffnungslosen Kampf auf die einzelne Person herunterzubrechen und damit eine Brücke in die Gegenwart zu schlagen. Damit kennen die Dänen sich aus und haben mit „Sinews of Anguish“ bereits ein Konzeptalbum über den Zweiten Weltkrieg im Repertoire.

Auf ALTAR OF OBLIVION ist Verlass

Insgesamt demonstrieren ALTAR OF OBLIVION ihre jahrelange Erfahrung im Genre. Vor allem die zweite Hälfte von „In the Cesspit of Divine Decay“ kann mit episch-emotionalen Songs wie dem Titeltrack, „The Night They Came“ und „Silent Pain“ überzeugen. Gerade letzterer ist ein absoluter Epic-Doom-Hit, der für sich alleine stehend einer Spitzenbewertung würdig ist.

Zu Beginn das Albums fallen jedoch die Schwächen mehr ins Ohr. Der Gesang ist manchmal schief, die Riffs eintönig, der Sound zu trocken. Nicht jeder Song findet ein schlüssiges Ende oder zu einem zwischenzeitlichen Höhepunkt, sondern verläuft sich irgendwie im Schützengraben. Auch die kurzen instrumentalen Zwischenspiele bieten sich eher zum skippen an.

„In the Cesspit of Divine Decay“ ist ein gutes Genrealbum

Wenn die Ideen zünden, dann aber richtig. ALTAR OF OBLIVION haben ein Händchen für Melodien, die den jeweiligen Song vorantreiben und gleichzeitig klagende Doom-Stimmung verbreiten. Das gelingt zwar nicht immer auf „In the Cesspit of Divine Decay“, aber doch oft genug, um in diesem Fall von einem guten Genrealbum sprechen zu können.

Die Dänen liefern also mal wieder einen mehr als soliden Langspieler ab, dem Fans von LORD VIGO oder WHEEL ein Ohr schenken sollten. Zwar hat die Platte ein paar kleine Macken, bietet aber dank des Konzepts eine angenehme Tiefe, die Musik eine feste Grundlage um sich dem inneren Kampf zu stellen.

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29.07.2024

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