Aloop - Global Crisis

Review

ALOOP scheinen mir böse Tierquäler zu sein. Wo bleibt hier bitte Greenpeace? Erst machen sie Nachbars Lumpi mit derbstem Geknüppel rasend, sobald die Töle dann zur tobenden Knochensäge wird, bekommt sie flugs was vorgesungen. Mit lieblicher Musik besänftigt man ja bekanntlich die wildesten Bestien. Denken sich ALOOP jedenfalls…

Also muss sich der arme Köter auf einen Herzkaspar gefasst machen… oder?
Nun, vielleicht hat er ja bald die Gelegenheit, kräftig zuzubeißen. Schließlich sind die cleanen Passagen, also die, die unseren Waldi hier immer wieder von Werwolf auf Streichelzoo umschalten, nicht ganz so dufte wie gedacht. Sie folgen dem 0815 heiser-harschen-Skandinavia-Gekrächze stets auf dem Fuße und klingen streckenweise arg bemüht und etwas saftlos, wobei sie hin und wieder auch zu sehr in die Nu Metal Richtung abdriften.

Vielleicht sollten sich die Jungs doch nicht mit Bello anlegen. Den Vorbildern wie SOILWORK, MACHINE HEAD und FEAR FACTORY ist es natürlich ein Leichtes, mit nem ausgetickten Fifi zurande zu kommen. Denn Sänger wie ein Bjorn Strid oder eben ein Burton C. Bell haben schon den Bogen raus, wie man so nen Kläffer wieder in die Hundehütte trällert.

Sicherlich sind die Grundzutaten von „Global Crisis“ beileibe nicht die Schlechtesten. Eine ansprechende, wenn auch etwas sterile Produktion, technisch saubere Ausführung, hohes Aggressionslevel und einige famose Riffs, die tatsächlich so Old School sind, wie in der Bandinfo beschrieben. Leider wird dies alles zu einem belanglosen Einheitsbrei zerkocht.

Leute, versucht es doch mal mit Hundekuchen. Rex beißt euch sonst garantiert in den Allerwertesten. Da retten nämlich auch die vielen L.A. Totschläger Zitate (auch das Intro zu „Time To Decide“ erinnert an die der SLAYER Serienkiller Songs) nicht über den Zaun, den Hasso so gewissenhaft verteidigt. Andere, ebenfalls in PANTERA Gefilden wildernde Bands wie FACE DOWN, bei denen man ja nicht zuletzt wegen Marco Aro hin und wieder an Pitbulls denken muss, sind in ihrem Songwriting einfach zwingender… oder sagen wir mal… eher auf den Hund gekommen, harr harr. Für den unbedarften Ersthörer melodisch verbrämten, im Grunde jedoch schnellen und harten Thrash Metals mag die Scheibe ja ganz amtlich klingen, aber sobald man mit den Originalen in Kontakt gekommen ist, wird klar, dass „Global Crisis“ erstmal nur Durchschnittsware darstellt.

Naja, Greenpeace können wir wieder abbestellen… sieht im Moment so aus, als gewinnt hier der Wauwau die Zankerei.

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19.01.2006

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