Almah - Fragile Equality

Review

Was als Solo-Projekt von ANGRA-Sänger Edu Falaschi begann, ist mit dem zweiten Album „Fragile Equality“ zu einer richtigen Band geworden. Falaschi hat neben seinem ANGRA-Kollegen Felipe Andreoli am Bass die beiden Gitarristen Marcelo Barbosa und Paulo Schroeber, sowie Drummer Marcelo Moreira um sich geschart und es in seiner brasilianischen Heimat sogar zu Headliner-Auftritten vor 40.000 Zuschauern gebracht.

Dass klebriger Süßkram bei den Menschen in südlicheren Gefilden deutlich besser ankommt als hierzulande, mag ein Klischee sein. Dennoch sind mir die Melodien hier oftmals eine Spur zu zuckrig und lassen den nötigen Tiefgang vermissen. Wenigsten werden sie hier aber von einem fähigen Sangesknaben intoniert, dessen Stimme schon bei ANGRA stets für das Sammeln von Pluspunkten gut war.

Folkige Einlagen wie in „Invisible Horizon“, die Thrash-Attacken des Titeltracks oder progressive Strukturen wie in „Torn“ sorgen für Abwechslung. Dennoch sind die meisten Kompositionen unter dem Strich nicht zwingend genug. Man neigt als Zuhörer dazu, sich in Details zu verlieren, ohne dabei den Kern der Songs wirklich zu erschließen. Dazu trägt auch die technische Klasse der Instrumentalisten bei, die gerne ein wenig um den heißen Brei herumspielen, statt die Sache einfach sauber auf den Punkt zu bringen.

Trotzdem ist „Fragile Equality“ kein schlechtes Album geworden. Power-Metal-Fans, die bei den erwähnten ANGRA oder auch KAMELOT feuchte Augen und/oder Höschen bekommen, werden hier bestens bedient und dürften sich bereitwillig durch die teilweise etwas umständlichen Songstrukturen kämpfen, um dahinter einige erstklassige Stücke zu entdecken. Ein oberflächlicher Konsum als reine Hintergrundbeschallung wird dem zweiten ALMAH-Album jedenfalls in keinster Weise gerecht.

17.10.2008
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