Alltheniko - We Will Fight

Review

ALLTHENIKO mögen die 80er sehr. Wer mag die nicht (gut, vielleicht sollte man von einigen modischen Verfehlungen absehen)? Sie mögen die Großen der 80er. Sie mögen Power und Thrash Metal. Sie mögen PRIEST, sie mögen ACCEPT; sie mögen es althergebracht, traditionell und laut. Sie mögen, das sei nur vorausgeschickt, auch das Keyboard als Instrument zur Bereicherung des Sounds.

Sie mögen es überhaupt melodisch und zeigen, dass ANNIHILATOR und METAL CHURCH ebenfalls ihre Sympathie besitzen. Sie mögen klassische, fingerbrechende Klampfensoli. Und sie mögen sie lang und ausufernd – wie damals. Leider mögen sie es auch dumpfig, so dass die Gitarren und der Gesang manchmal von weit her klingen oder arg geknebelt daher murmeln. Sie mögen zudem eingängige, saubere Refrains wie auf „Sound Of Rust“ oder „The Silent Priest“, doch leider mögen sie diese manchmal auch ganz gerne abgedroschen und aufgewärmt wie auf „Dead Brain“. Sie mögen dazu den 08/15 MAIDEN Galopp, der so manchen im Grunde anständigen Song verhunzt, aber sie mögen auch den komplexeren Songaufbau, der breakgespickt mit guten Riffs und Arrangements überzeugen kann. Sie mögen einprägsame Albentitel, auch wenn sie abgeschmackt sind und so interessant wie ein Bügelbrett. ALLTHENIKO mögen es aber auch, die Hörer mit einem beschissenen Albumcover abzuschrecken; und wo wir gerade bei Coververbrechen der letzten 25 Jahre sind: Sie mögen auch den MANOWAR Pathos, der ihnen so gar nicht steht.

Interessanterweise mögen sie auch NASTY SAVAGE (höre den Titelsong), erreichen nur bedauerlicherweise deren Eigenständigkeit nicht. Sie mögen es stets routiniert, technisch einwandfrei und sie mögen die eigene Freude am Spiel.

Sie mögen auch MOTÖRHEAD. Leider so sehr, dass sie „Ace Of Spades“ covern. Ob Lemmy die Version mag?
Sie mögen vielleicht auch mal eine bekanntere Band werden, wenn sie sich nicht darauf beschränken, alles Bewährte aus den 80ern zusammengrabbeln, um ein zwar gutklassiges, aber nicht überzeugendes Album aufzunehmen und mit eigenen Ideen den guten alten Sound ins Jetzt transportieren. Es soll ja andere Bands geben, denen das gelingt. Die werden auch gemocht.
Ich mag ALLTHENIKO… zur Hälfte der Spielzeit.

Und sie können uns allen helfen, sie noch mehr zu mögen und zwar mit dem nächsten, konsequenteren Album.

26.10.2006
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