Allhelluja - Inferno Museum
Review
Yeah, Labelinzest rules! ALLHELLUJA sind auf Scarlet Records, Plattenfirmaboss Stefano Longhi gerbt die Felle und als Sänger hat man sich den Fronter des ehemaligen, weil mittlerweile zu SPV abgewanderten Scarlet-Aushängeschilds HATESPHERE, Jacob Bredahl, ins Boot geholt. Ziemlich unglaubwürdig, das Ganze! Was jedoch alles wieder ins rechte Licht rückt, ist der schweinecoole Bandname, das leckere Cover und die Tatsache, dass sich diese italienisch-dänische Formation einen der wohl unkommerziellsten Musikstile ausgesucht hat: spontanen, dreckigen, durch Dr. J’s Vocals mal Hardcore-, mal Death-Metal-lastigen Stoner Rock.
Leider schöpfen die vier Musiker die ihnen von den perfekten äußeren Umständen, sprich einer für dieses Genre traumwandlerisch sicher zwischen Rotz, verkiffter Schwammigkeit und purem Druck hin- und herwandelnder Produktion, gegeben Möglichkeiten nur bedingt aus. Dem hünenhaften Dänen hinter dem Mikro ist dabei weniger ein Vorwurf zu machen, da er sich variabel zeigt wie nie zuvor. Seinen Lungen und Stimmbändern entlockt er neben HATESPHERE-artigem Aggro-Thrash-Gebrülle auch abwechslungsreiche Schweinerocksalven, die manchmal sogar in SPIRITUAL BEGGARS-Sphären wandeln. Viel eher krankt es an der gitarrentechnischen Front. Massimo Gajer rifft zwar durchgängig solide und locker-flockig-losgelöst dahin, große und mitreißende Aha-Momente, wie sie z.B. zuhauf bei Genrevorreitern der Marke KYUSS (auf die psychedelische Art) oder den schon genannten BEGGARS (auf die beinhart-lässige Art) zu finden sind, gehen „Inferno Museum“ die meiste Zeit ab. Ausnahmen: das nach flotten KYUSS klingende „Who’s Gonna Kill My Lady“ oder der schwer und gefährlich groovende Rausschmeißer „Devil’s Kiss“.
Als Death n‘ Stoner-rockigen Vergleich könnte man eventuell die Schweden von ENTOMBED heranziehen, aber mit jenen darf sich „Inferno Museum“ ebenfalls (noch) nicht messen. Mal sehen, was in Zukunft von ALLHELLUJA noch zu erwarten ist. Bleibt es bei dieser Joint Venture oder können sie ihre Stärken als Team ausbauen? Falls Letzteres eintrifft, könnte hier vielleicht wirklich was richtig Gutes wachsen.
Allhelluja - Inferno Museum
Band | |
---|---|
Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Doom Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 43:57 |
Release | 2005-05-31 |
Label | Scarlet Records |