Allhelluja - Breath Your Soul

Review

In nur sechsjährigem Bestehen bringen es die italienischen Rocker ALLHELLUJA immerhin auf drei Alben voller bis – wie im Falle des vorliegenden „Breath Your Soul“ – vollster Spielzeit. Eine komplette Stunde beansprucht das Drittwerk für sich, und trotz der drei beinhalteten Coverversionen (für’s Protokoll: BLACK SABBATH, KING CRIMSON und die italiener GOBLIN) stellt eine solche Spielzeit an eine Platte dieser Art einige Ansprüche in Sachen Abwechslungsreichtum und Raffinesse.

Ein bisschen macht ihnen diese Tatsache schon zu schaffen. Denn trotz ausreichender Erfahrung im musikalischen Handwerk leiden die Stücke allesamt an dem ziemlich unsteten Charakter des Riffings. Von klassischem Hardrock über Stoner Rock bis hin zu modernen Groove-Riffs frickelt sich die Saitenfraktion ein Mal quer durch die Historie der Gitarrenmusik. Sogar einige Takte lupenreinen old-school Black Metals („I Will Rise Again“) machen sich bemerkbar. Generell lassen sich jedoch diverse mehr oder weniger deutliche Verweise auf Mr. Phil Anselmo und einige seiner zahllosen (Ex-)Bands verzeichnen. Diese Vielfalt könnte man Abwechslungsreichtum nennen, die 14 Songs auf „Breath Your Soul“ wirken dadurch aber leider eher halbgar und zusammenhangslos. Dem gegenüber steht allerdings ein hoher Grad an Kreativität beim Einsatz von Samples und Effekten, die für einige positive Überraschungen sorgen. Ebenfalls Talent beweist der Fünfer mit dem holprigen Wortspiel im Namen in Adaptionsangelegenheiten: Die gecoverten Stücke fügen sich ohne Widerstand dem Stil der Band und fallen kaum als entliehen auf.

Irgend etwas fehlt ALLHELLUJA einfach. Die Zerfahrenheit des musikalischen Unterbaus wirkt sich durchaus negativ auf das Gesamtbild aus, obwohl viele der einzelnen Riffs brauchbar sind. Dazu sorgen die beiden Sänger Perotti und Trevor zwar für die nötige Variationsbreite (generell ein Schlüsselwort im kompositorischen Vorgehen der Band), etwas mehr Charisma hätte aber sowohl im Klargesang als auch im obligatorischen Growlbereich nicht geschadet. So richtig bringt es „Breath Your Soul“ also nicht, mit ein bisschen mehr Stilsicherheit und einer klareren Linie würde es der Band eher gelingen, einen Fuß in die Tür zu bekommen.

30.03.2009
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