Bei ALL TOO HUMAN haben wir es mit noch einer Progrock Gruppe zu tun. So bekommen wir ausufernde, epische Passagen, die sich mit kleinen, instrumental gehaltenen Versatzstücken abwechseln und große Emotionen, denen durch Bombastteppiche Ausdruck verliehen wird zu hören. Auswühlende Refrains, grandiose Hooklines und musikalisches Können, sorgen für positive Aspekte auf „Entropy“. ALL TOO HUMAN mischen eingängige Melodien, oft in raffinierten Chorgesängen dargeboten, mit frickliger und gut rockender Gitarrenarbeit. Auch der Gesang fällt positiv auf, auch wenn er ziemlich gewöhnungsbedürftig ist und besonders bei den höheren Parts als nervend rüberkommen mag. Besonders angenehm präsentieren sich die langsameren Parts, die durch ihre Innovationskraft zu glänzen wissen. Musikalisch alles im grünen Bereich, doch bereits nach einem Durchlauf hat man genug. ALL TOO HUMAN bieten uns Progressive Rock im wahrsten Sinne des Wortes, doch am Ende hat der Hörer das Gefühl, etwas dem Egotrip der Musiker ausgeliefert zu sein. Diese Progressivität wird nicht immer in einem nachvollziehbaren Rahmen dargeboten und wirkt etwas erschlagend und anstrengend. Man hat das Gefühl, dass die ständig aktiven und lauten Instrumente stellenweise in die Quere kommen und zu Soundbrei mutieren. ALL TOO HUMAN schaffen es oft nicht, das Progressive mit Atmosphäre gekonnt zu vermischen und dem Scheibchen fehlt es etwas am gewissen Feeling. Weniger wäre mehr Jungs.
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