All Out War - Into The Killing Fields
Review
Bei ALL OUT WAR stimmt ausnahmsweise mal das, was auf dem Aufkleber steht, der vorne auf der CD pappt. Denn wenn einer steinalten Hardcore-Band plötzlich Ähnlichkeiten zu SLAYER nahegelegt werden, stellt sich erstmal allgemeines Stirnrunzeln ein. Doch tatsächlich: Was das New Yorker Urgestein uns da auf ihrer neuen Langrille um die Ohren pfeffert, ist wütender Hardcore in gleichen Teilen vermischt mit Aggrothrash der klassischsten Sorte. Nahezu in jedem Song findet sich ein Zitat, mit denen man den Totschlägern Tribut zollt.
Doch neben allen „Reign In Blood“-Erinnerungsfotos zeigt das Album noch mehr von der Band. Die in Blut gemalten apokalyptischen Bilder ihrer Texte klagen an, die religiösen Metaphern verbinden sich mit beißender Gesellschaftskritik und halten den Menschen den Spiegel vor. Dieses Wutpotenzial bricht sich mit messerscharfen Riffs und Doublebass-Feuer Bahn, und es scheint, als ob die Band hier auch den inneren Schweinehund an die Wand nageln will. Schon immer hatte es Querelen gegeben, und nach der Trennung von ihrem jetzt wieder aktuellen Label hat man sich wohl zusammengerauft und neue Kräfte gesammelt.
„Into The Killing Fields“ ist ein deutliches Ausrufezeichen, Anflüge von Nachdenklichkeit gibt es hier nicht, echte Höhenflüge jedoch leider auch nicht. Das Album prescht zwar schon in den ersten Minuten amtlich nach vorne, doch die erbarmungslose Haudrauf-Taktik lässt ab der Hälfte allmählich Ermüdungserscheinungen bemerken, trotz geradliniger, eingängiger Ausrichtung. Trotzdem schön zu hören, dass eine der Bands, die dem Metalcorehype Tor und Türen geöffnet haben, auch anno 2010 noch so fett unterwegs sein kann.
All Out War - Into The Killing Fields
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hardcore, Thrash Metal |
Anzahl Songs | 9 |
Spieldauer | 35:17 |
Release | |
Label | Victory Records |