ALL FOR METAL sind eine gerade erst im letzten Jahr entstandene Band, welche nun bereits ihr Debütalbum „Legends“ veröffentlichen.
ALL FOR METAL – alles in die Promo
Keine Frage, das Label AFM Records setzt viel in ALL FOR METAL. Nicht weniger als in sechs digitale Singles/EPs und dazugehörige Videoclips wurden investiert, um die neue Band nicht nur bekannt zu machen, sondern auch vom Start weg ordentlich zu pushen. Der Aufwand an Promotion ist nicht unerheblich, insbesondere für eine Band, welche erst dabei ist, ihr Debütalbum zu veröffentlichen, dementsprechend sind auch die Erwartungen hoch. Können die ambitionierten ALL FOR METAL diesen gerecht werden?
Die Band
Gegründet wurden ALL FOR METAL von den beiden Sängern Tim „Tetzel“ Schmidt (ASENBLUT) und Antonio Calanna (vormals DEVICIOUS) sowie Produzent Hardy Krech (u. a. KISSIN‘ DYNAMITE, BEYOND THE BLACK). Komplettiert wird die Band durch Bassist Florian Toma (LENIO, THE BUTCHER SISTERS), Schlagzeuger Leif Jensen (8KIDS, LEYF) und die beiden Gitarristinnen Ursula Zanichelli und Jasmin Pabst (OVERSENSE, JJ’S ONE GIRL BAND). Eine Truppe, die alles für den Metal geben will und dabei viel ausreizt, was für Metal steht.
„Legends“ – das Debütalbum bietet genau das, was man erwartet
ALL FOR METAL liefern klassischen, sehr eingängigen, kompakt gehaltenen und hymnischen Heavy/True/Power Metal, der irgendwo in der Schnittmenge von MANOWAR, SABATON, MAJESTY, und HAMMERFALL liegt. „Legends“ beinhaltet also genau das, was man aufgrund des Covers, der Bandfotos, der cineastischen Videoclips und Aussagen der Truppe erwartet. Das ist schon alles ziemlich perfekt aufeinander abgestimmt und passt zum musikalischen Konzept.
Das eröffnende, stilecht mit Schlägen auf den Amboss eingeleitete „All For Metal“ ist eine geradlinige, unkomplizierte Hymne mit groovig stampfendem Rhythmus, einprägsames Riffing, stimmiges Solo, griffige Hooks und Mitgröhl-Refrain. Dazu ein Text, der vor Metal-Klischees nur so trieft und in welchem ALL FOR METAL ihre Vision und selbstauferlegte Mission verdeutlichen. So einfach sind die Zutaten, einen guten, eingängigen und leichtverdaulichen Metalsong zu machen, der das Zeug zum kleinen Hit hat. Insbesondere Antonio glänzt mit einem breiten Spektrum und Energie in seinem klaren, melodischen Gesang, während das erzählerisch raue Organ von Tim da schon etwas abfällt. Etwas mehr Kontrast und Dynamik in Form von deftigeren Growls wäre wünschenswert.
Das mitreißende „Goddess Of War“ ist typisch 80er Metal mit tollen Melodien, symphonischen Keyboards, fette Riffs, starkem Refrain und eine Prise Folk Metal. Auch hier wieder die volle Portion an Klischees. Frei nach dem Motto – wer 10 Klischees kauft, bekommt den Bandnamen ALL FOR METAL kostenlos dazu! „Born In Valhalla“ glänzt wieder mit guten Riffs, kraftvollem Schlagzeugspiel und eingängigem Refrain, in welchem wieder insbesondere Calanna mit seiner kraftvollen Stimme glänzt, hier harmoniert der düstere Raugesang von Tetzel besser. Folkelemente halten im etwas getrageneren „Raise Your Hammer“ Einzug, der Song ist wieder stark, leider schwächelt hier Schmidt wieder insbesondere beim cleanen Anfang.
Das setzt sich im Verlauf von „Legends“ teilweise fort. Zum Beispiel in „Hear The Drum“, in welchem der Hüne mit seinem tiefen Gesang komplett das Ruder übernimmt und damit dem eigentlich guten Stück mit kraftvollem Chor nicht ganz gerecht wird. Da liefert er bei ASENBLUT eine bessere weil passendere Leistung ab. Demgegenüber glänzt Antonio mit seiner kraftvoll-melodischen Stimme. Es gibt aber auch genügend Momente, in welchen beide Sänger gut miteinander harmonieren, sei es bei „Run“ oder im rasanten melodischen Kracher „Fury Of The Gods“. Weitere Höhepunkte haben ALL FOR METAL mit „Mountain Of Power“, das ein Orgel-Intro hat und nicht nur damit etwas an POWERWOLF erinnert, dazu noch weiblicher Gesang, „The Day Of Hammerfall“ mit seinem starken Refrain sowie die abschließende Ballade „Legends Never Die“.
Noch keine Legende
Den Legendenstatus müssen sich ALL FOR METAL noch erarbeiten. Sie bedienen die typischen Klischees. Das ist kitschig aber auch gut gemacht, der Bandname ist Programm. Und sie haben ein gutes Gespür für sehr eingängige, mitreißende Songs, die hängenbleiben. Schwachpunkt ist noch der Gesang von Tim, da sollte dran gearbeitet werden. Dennoch starkes Debüt!
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