ALICE IN WONDERLAND aus Parchim, werden in erster Linie wohl durch ihren Bandnamen auffallen, den die meisten wohl mit der bekannten Trickfilmreihe in Zusammenhang bringen werden. Ob es die Jungs dann allerdings auch schaffen, rein musikalisch die Erwartungen zu erfüllen, sei erst mal dahingestellt.
Fakt ist, dass die Combo bereits zwei Demos bzw. EPs vor „Trail Of Blood“ veröffentlicht hat und im Studio die eine oder andere Erfahrung machen konnte/sollte. Mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren also schon mal eine beachtlichte Leistung, da gibt es Truppen, die zu diesem Zeitpunkt mit viel weniger am Start waren.
Wenn die ersten Töne von „Unholy Stigma“ aus den Boxen tönen wird klar, dass die Jungs mit viel Herzblut an die Sache herangegangen sind, das Material an sich aber noch ausbaufähig ist. Der Sound erinnert an frühe, heilige 80er Jahre, auch wenn es damals schon Alben gab, die deutlich besser klangen. Das ändert sich auch mit „Crusade Of Hate“ nicht, der Sound bleibt ein wenig pappig und das Schlagzeug scheppert leider nur so vor sich hin, ohne groß Elan einzubringen. Gleiches gilt für den Bass, der zwar gut gespielt ist, aber irgendwie nicht wirklich fesselnd zu Werke geht. „I´m Alive“ zeigt dann allerdings eine leichte Steigerung auf, auch aus Sicht des Songwritings. Hier kann jedoch der Gesang ganz und gar nicht punkten, da die Stimme von Florian arg dünn wirkt. Vielleicht hat der gute Mann die Position am Mikro auch nur aus der Not heraus übernommen, Gitarre spielen kann er jedenfalls, ebenso sein Kompagnon Patrik, was auch bei den Stücken „Broken“, „…Still Bleed For You“ (verdammt fette Riffs!) und „Suicide Messiah“ (für mich die beste Nummer auf der Scheibe, auch wenn auf das Keyboard hätte verzichtet werden können, der ruhige Gesang steht Florian deutlich besser zu Gesicht) zu hören ist.
Insgesamt muss noch an vielen Stellen gewerkelt werden. ALICE IN WONDERLAND sind allerdings auf einem guten Weg und werden mit der Zeit sicherlich auch instrumental noch ne Nummer zulegen. Der Gesangsposten/-stil sollte aber noch mal überdacht werden. Die Songs an sich sind allesamt nicht hervorragend aber okay. Hier und da verzetteln sich die Jungs zwar noch ein wenig, aber das kann bestimmt noch ausgemergelt werden.
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