Als im Jahre 2000 „Live“ erschien, sollte damit die schier unendlich lange Wartezeit bis zu einem möglichen nächsten Album von ALICE IN CHAINS überbrückt werden. Sänger Layne Staley befand sich längst in einem unendlichen Drogenrausch und isolierte sich völlig von der Außenwelt, was bekanntlich zwei Jahre später in einer Überdosis und folglich seinem Tod endete.
Auf „Live“ hat man etliche Hits der Band versammelt und so sind Stücke wie „Would“, „Man In The Box“, Rooster“, „Them Bones“ oder „Angry Chair“ enthalten, die es allesamt wert sind, gehört und entsprechend gewürdigt zu werden. Mit diesen und einigen anderen Tracks haben ALICE IN CHAINS definitiv Musikgeschichte geschrieben, und natürlich besonders den Metal mit dem seinerzeit in Metal-Kreisen fast schon verhassten Begriff Grunge vereinigt.
Knackpunkt dieser Veröffentlichung ist leider ganz klar die Herangehensweise. „Live“ stellt kein einziges, ganzes Konzert dar, sondern die Stücke wurden aus verschiedenen Auftritten ausgewählt und zusammengeschnitten, was man bei den Übergängen zum jeweils nächsten Lied bei guter Aufmerksamkeit leicht merken kann. Dieses künstlich zusammengestellte Live-Dokument beherbergt also einen leicht bitteren Beigeschmack, denn anstatt den Hörer mit einem richtigen Livealbum zu belohnen, bekommt man ein zusammengewürfeltes Etwas.
Auch der Sound lässt ab und zu ein wenig zu wünschen übrig. Zwar bringen die Stücke alle ein echtes Live-Feeling rüber (wobei ich trotzdem davon ausgehe, dass der eine oder andere Part hinterher nochmal überarbeitet wurde), trotzdem aber klingt alles gerade mal besser als ein guter Bootleg. Hier hätte durchaus mehr drin sein können und müssen.
Natürlich besitzen die Stücke von ALICE IN CHAINS eine Art Kultwert und auch dieses „Live“-Album besitzt sicher seine Daseinsberechtigung, jedoch sollte jeder Nicht-Die-Hard-Fan mit äußerster Vorsicht an die Sache gehen; er könnte enttäuscht werden.
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