Es gibt viel lobenswertes an „The Death Of Seasons“, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass ALGOS ein Einmannprojekt ist. Allerdings wird genau das zum Problem des Niederländers, der sich zeitweise auf instrumentaler Seite übernimmt, und dem der Input weiterer Bandmitglieder in Bezug auf Songballast etwas abgeht. Nichtsdestotrotz ist diese Doom-/Death-Mixtur mit Keyboard-Einsatz vielversprechend.
ALGOS sorgt hier für einen kleinen Zwiespalt, der zwischen der Bewunderung für vorhandenes Talent und einigen wirklich gelungenen Parts einerseits sowie Abneigung gegenüber dem schlechten Mix sowie einigem Überfluss andererseits hin und her schwankt. Ein paar eher unsauber gespielte Passagen mögen zu verzeihen sein. Das wirklich spannende an „The Death Of Seasons“ ist aber, mit welchem Geschick ALGOS die Mischung aus melodischem Death Metal und schwermütigem Doom bringt, ohne dabei zwei allzu verschiedene Genres gegeneinander laufen zu lassen. Die Harmonie stimmt ebenso wie der Grad an Abwechslung.
Kopfzerbrechen bereitetet allerdings der Sound, der sehr verwaschen, dünn und detailarm ist. Das sorgt beim Zusammenspiel aus wehklagenden Gitarren und epischen Keyboards sowie der Rhythmusfraktion immer wieder für den Gedanken, wie stark das Material in einem differenzierten Klanggewand wäre. Nervig auch, dass das Schlagzeug nur im Hintergrund tackert. Hinzu kommt, dass ALGOS nicht in jedem Moment glänzen kann.
Trotzdem, die Mischung auf „The Death Of Seasons“ kann sich sehen lassen. So verfällt ALGOS nicht in den Monotonie-Trott, sondern navigiert sich geschickt durch eine Vielzahl von Tempozonen. Lediglich der eine oder andere abrupte Wechsel sorgt für kleine Ruckeleien. Auch der Versuch, etwas proggiger zu Werke zu gehen („Hymn To Anubis“), wirkt unrund.
Abseits der Stolpereien ist „The Death Of Seasons“ aber hörbar und offenbart interessante Ideen. Grundsätzlich steht ALGOS vor dem Problem, dass die Qualität seines Materials mit der großen Konkurrenz in dieser Umsetzung einfach nicht mithalten kann, den Respekt dafür, als Alleinunterhalter sehr gute Songideen sowie musikalischen Tiefgang zu bieten, hat er aber völlig verdient.
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