Ich kann nicht leugnen, dass ich Alghazanth eigentlich immer schon recht interessant fand. Mehr als Interesse konnten sie bei mir allerdings nicht wecken, denn auch, wenn der Vorgänger „Osiris – Typhon Unmasked“ ein gutes Album war, ist die Musik der Finnen mir zu geradlinig und zu clean. So ähnlich verhält es sich auch mit dem neuen Werk „The Polarity Axiom“, welches im Vergleich zum Vorgänger für meinen Geschmack eine Ecke uninteressanter ausgefallen ist. Dies lässt sich gleich schon beim ersten Durchgang feststellen, aber obwohl ich die Scheibe schon viele Male komplett angehört habe, will der Funke noch nicht so recht überspringen. Vielleicht braucht es noch ein paar Runden, denn ohne Zweifel sind Alghazanth keine schlechten Musiker, denn sie haben ein Gespür für sehr detailreiche Songs. Die Dichte an Ideen und besonders die vielen Melodien der Keyboards wollen aber ersteinmal verarbeitet werden, was mir manchmal schon zu viel des Gutes ist. Hier würde weniger tatsächlich mehr sein. So hat man also immer einen riesen Soundteppich vor sich, der höchstens mal angehoben wird, um noch mehr Melodien darunter zu kehren.
Besonders auffallend sind die schnellen Drums, bei denen Alghazanth einen ganz eigenen Sound erschaffen haben (z.B. in „Blood Beguiles Phantoms“ oder „The Herald For Reason“).
Die meisten Songs sind zudem recht schnell und können so auch nicht mit der großen Abwechslung protzen. Das heißt aber nicht, dass die Songs langweilig sind, denn wie schon erwähnt, sind die Songs ziemlich stark ausgearbeitet und beinhalten viele unterschiedliche Momente. Aber ein paar mehr langsamere Parts hätten „The Polarity Axiom“ sicherlich gut gestanden.
Dieses Album ist gar nicht mal so schlecht, aber im Vergleich zum Vorgänger kann man einfach keine höhere Bewertung zücken. Trotzdem ganz ansprechend und für Melodic-Blackies eine Probe wert.
Wie vielen anderen gefällt ihnen die "Triumphant…"-Phase von Dimmu. Im Gegensatz zu vielen anderen machen sie aus der Vorlage jedoch gute Songs. "Black aureoles" ist so einer, ein superber sogar. Sie sind besser als Old Mans Child und viele andere Klone, weil sie einen Song spannend aufbauen können. Die Produktion des trockenen Schlagwerkes ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, die Guitarrenarbeit gut, die Keyboards schön überladen und das Gekeife passt… Gute CD!