Nach langer Wartezeit kehren kehren ALDA mit „A Distant Fire“ zurück. Das letzte Werk der Cascadian-Black-Metaller liegt mittlerweile schon sechs Jahre zurück. Während dieser Zeit war jedoch keineswegs Stille in den Bergwäldern des US-Bundestaates Washington. 2018 brach die Band zu ihrer ersten Europa-Tournee auf und zwischendurch arbeitete sie fleißig am Nachfolger zu „Passage“.
ALDA – Melancholische Folk-Klänge und rasender Black Metal
Mit melancholisch-verträumten Klängen beginnt die Reise unter schattigen Bäumen. Die träumerische Stimmung nimmt durch das Bersten der Felsen jedoch ein jähes Ende, das vom zornigen „Stonebreaker“ ausgelöst wird. Das epische „Drawn Astray“ verbindet anschließend beide Elemente wie ein harter Sturz durch eine Berglawine. Der Song ist außerdem ein gutes Beispiel für die gelungene Kombination von gefühlvollen Folk-Klängen und krachenden Black-Metal-Gewittern, die das komplette Album bestimmt.
Nach diesem brutalen Fall geht die Reise weiter zum glimmenden Feuerschein am Horizont. Die letzte Etappe wird von nachdenklichem Gesang eingeleitet und nimmt dann wieder rasch an Fahrt auf. Der Titelsong verbindet als Abschluss alle vorangegangen Teile des Albums zu einem großen Gesamtwerk und ist der größte Brocken am Ende des Weges.
„A Distant Fire“ – Eine Reise zum Horizont
„A Distant Fire“ lässt sich am besten als einheitliche Reise verstehen. Einzelne Songs herauszustellen ist möglich, aber führt nicht zum Ziel. Der Wechsel der Empfindungen, die man auf dem Weg erlebt, steht hier im Vordergrund. Die ruhigen Folk-Parts vermitteln das Gefühl einer entrückten Traumwelt, die zwischendurch immer wieder von wütender Raserei durchbrochen wird. Wie Sturmnacht, die einen unruhigen Schlaf verursacht.
Für den Sound zeichnet sich Jake Superchi von den Eisenwald-Kollegen UADA verantwortlich. Dieser ist an sich gelungen, könnte jedoch an manchen Stellen etwas druckvoller und differenzierter klingen. Der dichten Stimmung des Albums tut das jedoch selten wirklich einen Abbruch.
Mit „A Distant Fire“ zeigen ALDA wieder einmal, warum sie eine solide Stellung im US-amerikanischen Black Metal haben. An große Kollegen wie WOLVES IN THE THRONE ROOM oder AGALLOCH reicht auch dieses Album noch nicht ganz heran, trotzdem ist „A Distant Fire“ ein sehr überzeugendes Werk. ALDA sind definitiv auf dem richtigen Weg zum Feuerschein über dem Berggipfel.
Gefällt mir wirklich gut, besonders weil es wunderbar melancholisch erklingt und die Produktion super erdig daherkommt, da will man sich geradezu reinlegen.
Unbedingt auch die Bayern von Gràb abchecken, da treffen genau die gleichen Merkmale zu.
https://grab.bandcamp.com/album/zeitlang
Ja, ist tatsächlich nicht übel und hat ’ne gute Atmosphäre. Die Vocals gefallen mir auch.
Grab is in der Tat ein Highlight des Deutschen, oder sagen wir lieber Bayerischen Black Metals. Grandioses Album das wahrscheinlich leider unter dem Radar vieler verschwinden wird.
Die 2 Songs auf bandcamp hören sich interessant an……mal abwarten wie das ganze Album rein läuft 🙂
Gráb habe ich am Wochenende entdeckt (dank Black Metal Promotion auf youtube). Platte bestellt und heute ist das gute Teil angekommen. Schon besser wenn man mal die bayrischen Lyrics nachlesen kann 🙂
„Zeitlang“ hat eine richtig gute Atmosphäre,die Stunde vergeht wie im Flug,(für mich) die perfekte Herbstplatte!
Klingt gut, ich bin mal aufs komplette Album gespannt.
Haut mich ehrlich gesagt nicht so vom Hocker.
Die ruhigen, akustischen Passagen gefallen mir. Einige Wendungen innerhalb der Songs finde ich interessant. Aber so die Main-Riffs, auf die die Songs aufbauen, finde ich eher unspannend. Songwriting find ich so lala.
Mal lauschen, was stattdessen die neue WITTR so kann. Vielleicht bin ich auch einfach nicht so der Cascadian-Typ..
Hab mir das Album heute auf Kopfhörern gegeben und bin hin und weg! Mich hat das Album von vorne bis hinten begeistert, hatte für mich keine einzige Länge und löste in mir eine Menge Gefühle aus. Großartig!
Kann mich elLargo nur anschließen, wird geordert!
Dank @elLargo fürs Kommentieren und somit darauf aufmerksam machen.
Richtig gutes Album.
Schon sehr feines, charmantes Album. Allerdings kann ich die Aussage von Vlad schon nachvollziehen, „Aber so die Main-Riffs, auf die die Songs aufbauen, finde ich eher unspannend. Songwriting find ich so lala.“
Insgesamt sind mir die Main-Riffs auch etwas zu simpel gehalten und zu vorhersehbar. Ob das jetzt spielerischer Klasse geschuldet ist oder durchaus so gewollt, mag ich nicht zu beurteilen. Ich brauch da jetzt kein komplexes Riffing, aber das Dargebotene ist tlws. schon etwas zu simpel und plätschert auf Dauer etwas dahin. Dennoch sehr nettes Teil, als Gesamtwerk gesehen auf jeden Fall empfehlenswert.